Zirndorf – Innerhalb von nur ein paar Monaten sei sie von „ganz oben ins Tal gefahren“, beschreibt die 33-Jährige den Verlauf ihrer Diagnose. Als Jugendliche wurde bei Susanna Zsoter Morbus Crohn - eine chronische, fortschreitende Entzündung des Darms - diagnostiziert. Als es ihr im Mai 2015 plötzlich schlechter ging, dachte sie erst, es sei ein neuer Schub. Doch sie war schwächer, nahm innerhalb von 8 Wochen 10 Kilo ab und konnte nichts essen: „Ich bin vor einem vollen Teller verhungert.“ Sie wurde künstlich ernährt. Als sie eines Nachts auf Toilette war und nur noch Blut sah, wusste sie: „Jetzt habe ich wirklich ein Problem.“
Notaufnahme. Darmverschluss. Operation. Und dann die Nachricht, die sie eiskalt erwischte: Während der OP wurde ein Tumor festgestellt. Darmkrebs. Gute Nachrichten: Der Tumor im Darm konnte entfernt werden. Anschließend Chemotherapie, um eine Streuung auszuschließen. Sepsis. Behandlung muss unterbrochen werden. Zeit verstreicht. Wertvolle Zeit. Der Krebs streut. Metastasen in der Leber und den Lymphknoten. Operation nicht möglich. Alle Standardtherapien ausgeschöpft. Diagnose: Unheilbar. Susanna Zsoter erinnert sich an die Monate nur noch in Bruchstücken: „Es war ein Trauma und die Seele hat es in ein Kästchen gesteckt“. Nach und nach kommen heute die Erinnerungen blitzartig zurück.
Beginn eines Wunders
Mit 28 Jahren wurde ihr geraten, ihre letzten Dinge zu regeln. Schon seit vielen Jahre führte die junge Frau eine Bucket List. Also eine Liste mit Dingen, die man vor seinem Tod machen möchte. Nach der Diagnose kam Susanna Zsoter immer wieder eins in den Sinn: „Ich war noch nie in Indonesien“. Die Reise in das südostasiatische Land stand immer auf der Liste.