Sankt Michaelsbund sucht

"Himmlische" Begleiter von nebenan

Kennen Sie jemanden, der ein Engel des Alltags ist? Eine Person, die immer für die Seniorin einkauft, oder den Nachbarskindern unentgeltlich bei den Hausgaben hilft? Der Sankt Michaelsbund sucht Menschen, die für andere da sind und helfen - ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Wir suchen Ihren Alltagsengel. (Bild: Fotolia) © Fotolia

München – Sie helfen mir über die Straße, wenn ich schlecht sehe, sie kaufen für mich ein, wenn ich zu schwach bin, oder hören mir einfach zu, wenn ich traurig bin. Kurz: Sie sind da, wenn ich sie brauche. Engel. Und damit meine ich nicht die hübschen, geflügelten Wesen, die Boten Gottes, die als Schutzengel über mich wachen, das Grab meiner Mutter und meiner Großeltern hüten oder zu denen ich bete.

Ich spreche von den unzähligen Engeln im Alltag. Sie können klein oder groß sein, alt oder jung. Sie sind zum Anfassen, real und kümmern sich. Wie beispielsweise kürzlich in Rom. Zwei Polizisten werden gerufen, weil aus der Wohnung eines Rentnerehepaars lautes Weinen und Schreien gedrungen waren. Denn sie waren traurig, weil sie ganz alleine waren – weil die Römer im heißen August aus der Stadt fliehen – und sie zurückgeblieben waren und sich schrecklich einsam fühlten. Normalerweise kein Fall für die „Polizia di stato“? Doch die beiden Beamten sind kurzerhand in der Wohnung des einsamen Paares geblieben, sie kochten Spaghetti und leisteten Gesellschaft. Engel in Uniform sozusagen. Aber es gibt so viele andere.

Ein Lachen aufs Gesicht zaubern

Wie etwa die achtjährige Marie, die ihrer gehbehinderten Nachbarin bei den Einkäufen hilft. Oder Kurt, ein pensionierter Lehrer, der tagtäglich jungen Flüchtlingen Deutsch beibringt. Oder Ceren, eine 23 Jahre junge Kurdin, die vor dem Krieg in Syrien geflohen ist und sich nun in Deutschland um ein schwerstbehindertes Mädchen aus der Nachbarschaft kümmert. Sie spielt mit ihm und fährt es im Rollstuhl an den nahegelegenen See, damit die Kleine in die Natur kommt, ihr die Sonne auf der Nase kitzelt, der Wind durch die Haare streicht. Denn die Eltern des behinderten Mädchens müssen arbeiten, um den Unterhalt für die fünfköpfige Familie zu verdienen. Für Ceren, die selbst so viel Schlimmes in Syrien erlebt hat, eine Selbstverständlichkeit, ihrer kleinen Freundin die Zeit zu vertreiben, ihr ein Lachen aufs Gesicht zu zaubern – allein durch ihre Anwesenheit. Sie alle also sind Engel, die anderen den Alltag erträglicher, leichter machen. Und unser Leben damit schöner und wieder lebenswerter machen. Ohne viel Aufhebens darum zu machen, ohne eine Belohnung zu erwarten. Engel zum Anfassen, Engel ohne Wenn und Aber. Wir alle brauchen Engel. Unbezahlbar, wer einen hat.

Engel gesucht

Wer ist Ihr Engel? Sie, verehrte Leserinnen und Leser, haben sicherlich auch einen Engel, der Ihren Alltag leichter macht, erträglicher und schöner! Jemanden, der hilft, der da ist, der Sie nie im Stich lässt, der Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert – auch wenn Sie ihn gar nicht kennen. Erzählen Sie uns doch von Ihrem Engel: Wer ist das, wie hilft er Ihnen, warum ist er so wichtig für Sie, hat er Ihnen vielleicht sogar das Leben gerettet? Schreiben Sie uns und berichten von Ihrem Engel! Oder rufen Sie uns gerne an, um uns Ihre Engels-Geschichte zu erzählen, die wir dann in einen Text fassen. Kinder und Jugendliche können uns ihren Engel im Alltag auch malen oder zeichnen – ist es die Lehrerin, die immer wieder die Tränen trocknet, oder der Freund, der einem während einer schweren Lungenentzündung die Zeit vertrieben hat? Oder ist es der Nachbar, der das Rad, das ständig Macken hat, immer wieder geduldig repariert und dafür keinen müden Cent verlangt? Oder die Schwester, der Bruder, der bei Liebeskummer und anderen Tiefschlägen immer zur Seite steht und mit einem riesigen Eis oder einem Kinobesuch versucht, die Herzschmerzen zu lindern?

Wir freuen uns auf Ihre Geschichten, Anrufe, Bilder und Fotos. Diese werden wir in einer der Oktober-Ausgaben veröffentlichen. Denn auch Engel des Alltags, Engel des Herzens, sollten gewürdigt werden. (Susanne Hornberger)

 

Schreiben Sie uns von Ihrem Engel an engel@st-michaelsbund.de oder an die Redaktion der Münchner Kirchenzeitung, Herzogspitalstraße 13, 80331 München, Stichwort „Ein Engel für mich“. Oder erzählen Sie uns von Ihrem Alltags-Engel am Telefon unter 089/23225-200.

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