Caritas Helferkreis Asyl in Ismaning

Helfen, wo man gebraucht wird

Damit ehrenamtliche Helfer bei ihrer Arbeit nicht sich selbst überlassen werden, gibt es bei der Caritas die sogenannten Helferkreise. Den Helferkreis Asyl in Ismaning-Fischerhäuser wird durch Inge Brandmeier und eine Kollegin koordiniert. Wie ihre Arbeit aussieht, lesen Sie hier.

Viele zupackende Hände auf dem Spenden-Flohmarkt für Flüchtlinge in Ismaning-Fischerhäuser (Bild: Müller-Ranetsberger) © Müller-Ranetsberger

Ismaning – Seit sechs Jahren packt sie an, wo Not am Mann/an der Frau ist. Derzeit arbeitet Inge Brandmeier sechs Stunden die Woche als Mini-Jobberin und rund 20 Stunden ehrenamtlich für die Landkreis-Caritas in Ismaning, um zusammen mit einer Kollegin den Helferkreis Asyl mit circa 60 Freiwilligen zu koordinieren. „Wir müssen uns kümmern, um den Menschen einen guten Start bei uns zu ermöglichen. Viele werden hier bleiben. Irgendwann kann jeder von uns Nachbarn aus anderen Kulturkreisen haben.“

Unterstützung in allen Bereichen

Zu den ehrenamtlichen Angeboten gehören Paten, die bei Behörden- und Arztbesuchen mitgehen, Deutschkurse, seit kurzem auch in Kooperation mit der Volkshochschule, Freizeit- und Sportangebote wie Fußballspiele und Schwimmkurse sowie eine Fahrradwerkstatt. Eine „Arbeitsgruppe Jobsuche“ kümmert sich um Bewerbungsmappen, Stellenanzeigen und Jobbörsen. „Es braucht Koordination, damit kein Chaos ausbricht, ?gerade bei den Sachspenden, die ein Riesenthema sind“, so die resolute 59-Jährige. Täglich erhalte sie 20 Anrufe, wo es um Sachspenden gehe. „Ich muss die hilfsbereiten Menschen dann aufklären, dass wir in den bereits möblierten Gemeinschaftsunterkünften keine Möbel gebrauchen können und auch keine Bücher für Weinkenner und Gourmets und, dass sie die Sachen keinesfalls einfach vor der GU abladen sollen.“

Flohmarkt für Flüchtlinge

Brandmeier verweist auf die Flohmärkte, die in Zukunft regelmäßig vor der Unterkunft in Fischerhäuser organisiert werden. Dort würden Kleidung und Spielwaren für einen Euro pro Teil verkauft und die Flüchtlinge könnten sich selbst aussuchen, was sie haben möchten. „Wir verlangen den kleinen Obolus, weil alles, was nichts kostet, auch nicht wert geschätzt wird. Viele Verkäufer spenden uns dann allerdings den Erlös aus dem Flohmarkt“, erklärt Brandmeier. Dringend gebraucht würden gut erhaltene Schuhe und momentan natürlich Winterkleidung.

Hilfe im Alltag

„Wir haben auch einige Ehrenamtliche, die sich dort engagieren, wo noch nicht alles rund läuft.“ Sie klären zum Beispiel über Mülltrennung und andere Regeln und Gepflogenheiten in Deutschland auf. „Was uns zudem beschäftigt, ist das Thema Schwarzfahren in Öffentlichen Verkehrsmitteln.“ Die „Isarcard S“ für Asylbewerber und Sozialhilfeempfänger gelte nur nach 9 Uhr morgens. „Wie sollen die Menschen da mit Bus, Tram, U- oder S-Bahn fahren, wenn ihr Deutschkurs oder ihre Termine bereits um 8.30 Uhr beginnen?“ fragt sich Inge Brandmeier, bevor sie erneut ans Telefon eilt. (Marion Müller-Ranetsberger)

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