Fastenzeit und Ostern

Heiliges Grab in Aschau im Chiemgau aufgestellt

Für Besucher gibt es in Aschau im Chiemgau in den nächsten Wochen viel zu sehen. Neben dem barocken Heiligen Grab ist auch eine beeindruckende Kunstinstallation eröffnet worden.

Kardnal Marx hat einen Festgottesdienst zur Aufstellung des Heiligen Grabes in Aschau gefeiert. © Rainer Nitzsche

Aschau im Chiemgau – Kardinal Reinhard Marx feierte in der Pfarrkirche Darstellung des Herrn in Aschau im Chiemgau (Landkreis Rosenheim) einen Gottesdienst anlässlich der Aufstellung des Heiligen Grabes. Der Erzbischof von München und Freising besuchte damit eine der bedeutendsten und umfangreichsten Heilig-Grab-Darstellungen. Die Anlage entstand in den Jahren 1797 bis 1799. Zuletzt war sie in der 1950er Jahren aufgebaut gewesen, bevor sie 2019 nach einer umfassenden Restaurierung erstmals wieder zu sehen war. Das Heilige Grab von Aschau wird im Kirchenraum bis 24. April zu sehen sein.

Heiliges Grab bildet Kulisse für Passionsspiele

Das Heilige Grab von Aschau nimmt mit einer Höhe von zehn Metern, einer Breite von sieben Metern und einer Tiefe von sechs Metern den gesamten historischen Altarraum der Pfarrkirche ein. Die Anlage aus dem späten Barock zeigt in der Mitte einen achteckigen Grabtempel, an den seitlich Arkadenhallen anschließen. Zwei der drei Stockwerke sind begehbar, so dass die Anlage zugleich die Kulisse für ein Passionsspiel bildet. Tafelfiguren von Grabwächtern, Engeln und Propheten beleben das Heilige Grab, geschmückt wird es von rund 150 beleuchteten, mit gefärbtem Wasser gefüllten Glaskugeln.

Grab wird in der Karwoche umgebaut

In der Grabanlage sind nacheinander drei Szenen zu sehen, die besonders auf die Kar- und Ostertage abgestimmt sind. Bis zum Gründonnerstag wird die Ölbergszene mit zwei Tafelfiguren gezeigt. Sie stellen den betenden Jesus und einen Engel mit einem Kelch und einem Kreuz dar und erinnern an das Gebet Jesu auf dem Ölberg vor seiner Gefangennahme. Während des Gottesdienstes am Karfreitag, der an das Leiden und Sterben Jesu erinnert, wird die Figur des Leichnams Jesu im Grabtempel sichtbar. Bis in die Nachtstunden des Karfreitags und auch am Karsamstag sind die Gläubigen dann zum Gebet und zur Andacht am Heiligen Grab eingeladen. Während der Osternacht am Ostersonntag, in der die Auferstehung Jesu gefeiert wird, wird die Figur des auferstandenen Jesus in der Grabanlage in die Höhe gezogen, das Grab selbst bleibt leer.

Die Pfarrkirche mit dem Heiligen Grab ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Führung zum Heiligen Grab und der Kunstinstallation Himmelsleiter bietet der Heimat- und Geschichtsverein Aschau von 20. März bis 24. April jeweils sonntags um 13.30 Uhr und mittwochs um 15.30 Uhr an. Eine zusätzliche Führung ist für Ostermontag, 18. April, 13.30 Uhr, geplant. Der Treffpunkt ist vor der Kirche, die Teilnahme kostet 7 Euro, Kinder nehmen kostenfrei teil.

Kunstinstallation am Kirchturm

Am Nordturm der Kirche leuchtet die Kunstinstallation „Himmelsleiter“ bis 20. November. Das 28 Meter hohe Lichtobjekt, das der Gaißacher Künstler Erwin Wiegerling geschaffen hat, war bereits seit dem Jahr 2000 an vielen Orten in Deutschland zu sehen und wird nun erstmals im Landkreis Rosenheim gezeigt. Mit den zwölf Leitersprossen und sieben Engelsflügeln liegt dem Projekt die Vision des biblischen Jakob von der Himmelsleiter zugrunde. Sie wird durch ein Rahmenprogramm und einen neuen Meditations- und Skulpturenweg verschiedener Gruppen und Künstler ab Pfingstsamstag 2022 rund um die Aschauer Kirche ergänzt. Die Präsentation von Heiligem Grab und Himmelsleiter ist ein Gemeinschaftsprojekt der Pfarrei, des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau sowie der politischen Gemeinde Aschau im Chiemgau mit der Tourist Info. (Rainer Nitzsche)