Ökumene

Hans Maier: Einheit der Christen wird kommen

Der ehemalige Kultusminister und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken glaubt an eine langsame Annäherung der Kirchen.

Der Weg zur Einheit wird aber nicht von heute auf morgen zu gehen sein. © SMB Archiv

Passau – Hans Maier (88), Politikwissenschaftler und früherer Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, glaubt fest an die Einheit der Christen. "Ich bin sicher: Diese Kirche wird kommen, sobald der Schmerz der Trennung lebendiger und stärker sein wird als die Beruhigung im Status quo", sagte Maier dem "Passauer Bistumsblatt". Er sei zwar ein alter Mann und werde diese Einheit nicht mehr erleben. Aber "der Mut zu neuen Schritten hin zur Einen Kirche sollte uns jedenfalls nicht verloren gehen".

Aus Kirchen eine Kirche

Zugleich warb der frühere bayerische Kultusminister um Geduld. "Ökumenische Annäherungen vollziehen sich in langen Zeiträumen, nicht in einem einzigen Jahr." Der Prozess gehe weiter, "wenn auch langsam".

Maier sagte, die Eine Kirche "müsste bestimmt sein von der Neugier auf den anderen, vom neugierigen Erkunden seiner Eigenheiten, vom Schmerz darüber, dass uns noch so vieles von ihm trennt - und von der Hoffnung, dass in einem langen Prozess mit Gottes Hilfe 'aus Kirchen eine Kirche wird'", wie es Joseph Ratzinger einmal formuliert habe. Die Amtsfrage sei derzeit das schwierigste Problem zwischen den Konfessionen, dagegen habe vieles andere im Glaubensverständnis oder im Blick auf die Eucharistie "inzwischen seine kirchentrennende Schärfe verloren". (kna)