Asylsozialberatung der Caritas

Gut auf Flüchtlingssturm vorbereitet

Täglich erreichen mehr Flüchtlinge München: Nicht alle finden sofort eine feste Bleibe, werden stattdessen in Übergangseinrichtungen untergebracht. Was der Caritas bei ihrer Betreuung besonders zugute kommt, lesen Sie hier.

Wie hier warten auch in München viele Flüchtlinge auf ihre Registrierung in einer Übergangseinrichtung. Der Caritas-ALVENI-Sozialdienst für Flüchtlinge hilft bei Fragen zum Asylantrag und Aufenthaltsstatus, damit sich die Flüchtlinge im Alltag zurechtfinden. (Bild: imago/Jens Jeske) © imago/Jens Jeske

München - Die Caritas übernimmt derzeit allein in München im Monatsturnus die Asylsozialberatung in einer neuen Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Diese Woche beginnt die Betreuung in einer Übergangseinrichtung in der Tübingerstraße. Seit Samstag sind dort 50 Flüchtlinge eingetroffen, heute folgen weitere 120, maximal 300 Personen finden dort Platz. Die Gebäude dienen als Provisorium bis die neuen Unterkünfte fertig gestellt und bezugsfertig sind: Die Hallen in der Tübingerstraße entsprechen nicht den üblichen Qualitätsstandards der Stadt, Mindestanforderungen sind aber erfüllt. So werden die Flüchtlinge von drei Sozialpädagogen, drei Erziehern und vier bis fünf pädagogischen Hilfskräften des Caritas-ALVENI-Sozialdiensts für Flüchtlinge betreut. „Wir haben qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein gut funktionierendes Netzwerk“, sagt Rosemarie Ghorbani, die Leiterin der Caritas-ALVENI-Sozialdienste für Flüchtlinge. „So können neue Mitarbeiterinnen schnell eingearbeitet und ins Hilfesystem integriert werden.“ Die Stadt sieht vor, dass die Flüchtlinge nur etwa sechs bis acht Wochen in der Übergangseinrichtung in der Tübingerstraße bleiben und dann in eine normale Unterkunft verlegt werden können.

Begegnung auf Augenhöhe

Als reguläre Gemeinschaftsunterkunft (GU) folgt Anfang Oktober die neue Einrichtung in der Aschauer Straße, zunächst mit 100, dann mit weiteren 200 Flüchtlingen. Zum 1. Oktober beginnt die Betreuung in der GU Kronstadter Straße mit 300 Plätzen, zum 1. November folgt die GU Stolzhofstraße mit 160 Plätzen und die Triebstraße mit 350 Plätzen. Ab 1. November wird außerdem die bereits bestehende GU in der Max-Pröbstl-Straße um 300 Flüchtlinge erweitert, bisher sind es 110 Menschen. Die Planung wird laufend den jeweils aktuellen Erfordernissen angepasst. In allen genannten Einrichtungen betreut der Caritas-ALVENI-Sozialdienst die Flüchtlinge. Der Caritas-Flüchtlingsdienst betreut seit Mitte der 80er Jahre Flüchtlinge und kann auf eine über dreißigjährige Erfahrung zurückgreifen. In dieser Zeit wurde neben der Asylberatung in den Gemeinschaftsunterkünften und für dezentral untergebrachte Flüchtlinge ein engmaschiges Netz an Unterstützung für die Menschen aufgebaut. Die Haltung von ALVENI ist dabei von einem ganzheitlichen Ansatz getragen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen den Flüchtlingen mit Wertschätzung und auf Augenhöhe, sie wollen ihre Kompetenzen und die Selbsthilfekräfte stärken, sie in die örtlichen Gegebenheiten einbinden und ihnen soviel Unterstützung wie nötig geben und ihre Fähigkeiten zur Integration fördern.

Die Aufgaben sind vielseitig

Die Asylberaterinnen und –berater für Flüchtlinge in den Gemeinschaftsunterkünften und dezentral Untergebrachte helfen bei Fragen rund um den Asylantrag und den Aufenthaltsstatus und unterstützen, damit sich die Flüchtlinge im Alltag zurechtfinden. So helfen sie, die notwendige medizinische Behandlung zu bekommen, klären den Schul- und Kindergartenbesuch der Kinder und vermitteln Sprachkurse und die Anerkennung von Zeugnissen und Berufsabschlüssen in den Heimatländern. Eine wichtige Aufgabe ist auch die Koordination der ehrenamtlichen Helfer. In München ist ein Asylsozialberater für 100 Flüchtlinge zuständig und wird von einem Sozialbetreuer und einer Kinderbetreuung unterstützt. (pm)