Initiative von Kirchen und Staatsregierung

Goldener Bär als Mahnmal gegen Gewalt und Missbrauch von Kindern

Vor dem Bayerischen Familienminsterium sitzt ein goldener Bär. Er soll an die Schicksale der ehemaligen Heimkinder zwischen 1950 und 1970 erinnern. Ein besonderes Augenmerk verdient das Ohr des Bären.

Einweihung des Kunstwerks "Goldener Bär" (v.l.n.r.): Familienministerin Ulrike Scharf, Bruno Wank, Künstler, Stefan Blumtritt, Evangelisches Landeskirchenamt, Michael Eibl, Katholische Jugendfürsorge Regensburg, Brigitte Molnar, Betroffene und Mitglied des Beirats der ehemaligen Heimkinder © StMAS

München – Ein großer, goldglänzender Bär soll künftig als öffentliches Mahnmal an das Leid von Menschen erinnern, die in ihrer Kindheit Gewalt und Missbrauch in Heimen erlebt haben. Das Kunstwerk mit dem Titel "in the name of" von Bruno Wank wurde am Freitag in München vor dem bayerischen Familienministerium eingeweiht. Der Bär sitzt auf einem rosafarbenen Natursteinpodest. In seinem Ohr befindet sich ein QR-Code, der weitere Informationen zu dem Thema liefert.

Mahnendes Erinnerungszeichen an Schicksale ehemaliger Heimkinder

"Das große Leid, das jungen Menschen in Einrichtungen insbesondere in den 1950er bis 1970er Jahren widerfahren ist, erschüttert mich zutiefst", sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Das Kunstwerk solle ein mahnendes Erinnerungszeichen gegen Gewalt und Missbrauch sein. Die Schicksale der ehemaligen Heimkinder dürften sich nicht wiederholen und nicht vergessen werden.

Die beiden großen Kirchen in Bayern und die Staatsregierung hatten sich für einen öffentlichen Ort der Erinnerung eingesetzt und haben diesen nun geschaffen. Im Rahmen eines Kunstwettbewerbs war die Wahl auf den Vorschlag des Bildhauers und Bronzegießers Wank gefallen.

Neue Beratungsstelle eingerichtet

Außerdem wurde der Mitteilung zufolge am Bayerischen Landesjugendamt eine neue Beratungsstelle für alle Menschen eingerichtet, die als Minderjährige in einem Heim untergebracht waren und heute keinen Anspruch mehr auf Jugendhilfeleistungen haben. Laut Scharf erhalten dort auch sogenannte Verschickungskinder gezielt Unterstützung. (kna)