Kardinal Marx bei Jugendkorbinian

„Gewalt ist immer eine Niederlage“

Kardinal Marx ist erschüttert von den Attentaten in Paris. Er hat selbst als Student in Paris gelebt. In seiner Predigt bei Jugendkorbinian ging er darauf ein, wie Christen mit Gewalt umgehen sollen.

Kardinal Marx bei der Predigt im Freisinger Dom. (Bild: Kiderle) © Kiderle

Freising – Kardinal Reinhard Marx hat angesichts der Anschläge in Paris vor einer Gewaltspirale gewarnt. „Gewalt wird nicht durch Gewalt überwunden“, mahnte der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt zur Jugendkorbinianswallfahrt im Freisinger Mariendom. In einem Interview mit den Münchner Kirchennachrichten führte er weiter aus, dass eine Lösung der Konflikte und Heilung nur durch Liebe, Solidarität und Versöhnung möglich sei. Es brauche Schritte, die die Gewalt überwinden. Das sei absolut notwendig: „Dafür ist Christus das Licht.“ Er hoffe, dass die Jugendlichen auf dem Freisinger Domberg dieses Licht mitnehmen.

Gewalt ist nie eine Lösung

Zwar räumte der Kardinal ein, dass man gegen Gewalt, die ungerecht sei, oft auch angehen müsse, indem man sich verteidigt. Man müsse Menschen verteidigen, die unterdrückt werden und Gewalt erleiden. Manchmal auch mit Gewalt, das wäre in der Geschichte oft so gewesen. Aber Gewalt wäre nie eine Lösung gewesen. Der Erzbischof von München und Freising führte an, dass schon Papst Johannes Paul II. gesagt habe: „Gewalt ist immer eine Niederlage.“

Kardinal Marx, der einen Teil seiner Studienzeit in Paris zugebracht hat und fließend französisch spricht, zeigte sich ganz besonders betroffen von den Anschlägen. Er sei noch vor wenigen Wochen mit der Bischofskonferenz der Europäischen Union in Paris gewesen: „Ich bin immer noch erschüttert, was geschehen ist und was noch kommen wird.“

Angesichts des Terrors forderte Marx insbesondere zum Gebet auf, Christen hätten die Verpflichtung zu beten. Dabei verwies der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz auch darauf, das Christen „nicht am politischen Hebel“ säßen. Er hoffe, dass die Politiker die richtige Entscheidung fällen würden. (pm, gw)