Schon um 1150 tauchte unsere heute gesuchte Stadt zum ersten Mal in Urkunden auf, gut 50 Jahre später wurde sie von Herzog Ludwig I. begründet. Alle vier Jahre erinnert ein großes, mehrwöchiges Fest an die Heirat von Georg dem Reichen mit Hedwig Jagiellonica. Dann ist die ganze Stadt auf den Beinen: Über zweitausend Menschen ziehen in historischen Gewändern durch die Straßen und stellen die Geschehnisse von 1475 nach. Dafür lassen sie sich sogar die Haare bis zum Beginn der Veranstaltung wachsen, wie bei den Oberammergauer Passionsspielen. Wenn der Hochzeitszug und die Hochzeitsgesellschaft sonntags durch die Altstadt ziehen, ist der Höhepunkt des Festes erreicht. Auch das Lagerleben sowie Reiter- und Ritterspiele werden nachgestellt. Der Verein, der das Fest ausrichtet, zählt über siebentausend Mitglieder.
Isar teilt die Stadt
Unsere Stadt befindet sich im Zentrum des sanften Unterbayerischen Hügellandes, das sich von der Donau im Norden bis an die Grenze der Münchner Schotterebene im Süden erstreckt. Das Hügelland wird in der Innenstadt durch das Flussbett der Isar unterbrochen. Der Großteil des bebauten Gebietes liegt auf den flachen Terrassen-Ablagerungen des Flusses im Isartal. Und die Isar teilt die Stadt auch in drei große Gebiete ein: einen nördlichen Teil im Isar-Donau-Hügelland, einen südlichen Teil im Isar-Inn-Hügelland sowie die Mühleninsel im historischen Stadtzentrum.
Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten ist sicher die mächtige Burg Trausnitz. Sie überragt die Stadt auf einer Anhöhe. 250 Jahre lang residierten hier die niederbayerischen Herzöge. Im 16. Jahrhundert wurde die Festung ausgebaut. Wer auf die Burg blickt, sieht mittelalterliche Bauten, zum Beispiel den Befestigungsring mit Wehrtürmen. Doch der Innenhof erinnert mit seinen prächtigen Laubengängen an die Zeit der Renaissance. Der Rundgang durch die Burg führt durch mittelalterliche Säle und die Burgkapelle mit ihrem bedeutenden frühgotischen Skulpturenschmuck und den Flügelaltären der reichen Herzöge.
Gotteshaus mit päpstlichen Ehrentitel
Auch die katholische Kirche setzt hier ein Ausrufezeichen: Das Wahrzeichen unserer Stadt ist der mit 130 Metern höchste Backsteinturm der Welt. Er gehört zur Kirche St. Martin, einem der bedeutendsten Monumentalbauten der Gotik in Süddeutschland. Leider kann man den Turm aus Sicherheitsgründen nicht besteigen. Aus der Außenmauer der Kirche sticht eine Kanonenkugel hervor. Sehenswert ist auch die Schatzkammer im Ostteil des Martinsfriedhofs mit liturgischen Gewändern und Geräten aus alten Zeiten. 2001 erhielt das Gotteshaus den päpstlichen Ehrentitel „Basilica minor“.
Von der aus dem Jahr 1604 stammenden Orgel hat nur das Gehäuse die Zeit überdauert. Das neue Instrument wurde 1984 gesegnet. Es umfasst vier Manuale und 77 Register und wurde von einem hier ansässigen Orgelbauer angefertigt. Die Kirchenchöre sorgen für eine große musikalische Bandbreite: Von der Renaissance über Gregorianischen Choral bis hin zu populärer A-cappella-Musik ist fast alles vertreten. (Maximilian Lemli, Volontär beim Michaelsbund)
Wie lautet der Name der Stadt?