Der Bräutigam Mariens

Geschäftsmann spendet Josefsfigur

Eine prächtige Figur stellt dar, wie Josef in den Himmel aufgefahren ist. Das fast 300 Jahre alte Kunstwerk schmückt nun das Seniorenheim "Haus St. Josef".

Die prächtige Josefsfigur wurde dem Pflegeheim gespendet. © Spanier

Landshut/München Ein edler Gönner aus Landshut hat im Jahr 1989 in einem Auktionshaus in der Schweiz eine kostbare Josefsfigur ersteigert. Sie zeigt die Legende über die Aufnahme des heiligen Josef in den Himmel und ist um das Jahr 1760 von einem Südtiroler Schnitzer geschaffen worden. Der Gönner hat diese lebensgroße Skulptur nun dem städtischen Alten- und Pflegeheim „Haus St. Josef“ am Luise-Kiesselbach-Platz im Münchner Stadtteil Sendling geschenkt. Sie findet dort einen ehrenvollen Platz in dessen Stiftskirche. Aus Dank und Freude hierüber findet in dieser Spitalkirche am Josefitag, Freitag, 19. März, ein Gottesdienst statt, bei dem die neue Figur bereits zu bestaunen sein wird.

Der Gönner beziehungsweise Schenker ist der Münchner Kirchenzeitung (MK) namentlich bekannt, will aber aus Bescheidenheit nicht genannt werden. Er präsentierte der MK in seinen Privaträumen die imposante Figur. Sie ist 1,80 Meter hoch und 1,10 Meter breit. Der Schenker sagte, es handle sich um eine ungewöhnliche Figurengruppe in Anlehnung an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Der heilige Josef gelange im Gegensatz zu Christi Himmelfahrt aber nicht aus eigener Kraft in den Himmel, sondern werde von Engeln emporgehoben.

An Deckengemälde von Antonio Beduzzi angelehnt

Der Schenker sagte, dass der Südtiroler Schnitzer das Kunstwerk in Anlehnung an das Deckengemälde von Antonio Beduzzi in der Wallfahrtsbasilika Maria Taferlin Niederösterreich erstellt haben muss. Ein Fresko im Gewölbe des dortigen Langhauses zeige die „Apotheose des heiligen Josef“. Der Schenker hob die Bedeutung des Bräutigams Mariens hervor. Aufgrund derer habe Papst Franziskus am 8. Dezember 2020 mit seinem Apostolischen Schreiben „Patris corde“ für 2021 ein Jahr des heiligen Josef ausgerufen. Das Datum war dabei kein Zufall. Denn genau vor 150 Jahren wurde Josef zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche. Dazu hatte ihn der selige Papst Pius IX. per Dekret „Quemadmodum Deus“, unterzeichnet am 8. Dezember 1870, erklärt.

Die Fassung des Schnitzkunstwerkes ließ er direkt nach der Ersteigerung vom Kirchenrestaurator Heinrich Götz in München restaurieren. Die Skulptur ist aktuell noch in den Privaträumen des Kunstsammlers ausgestellt. „Mir war es nun wichtig, dass die Figur in eine schöne Kirche kommt. Dieses Schnitzkunstwerk soll der ,normale‘ Christ oft sehen und sich daran erfreuen können“, ist der Wunsch des Schenkers.

Planung vom Erzbischöflichen Ordinariat unterstützt

Bei der Planung seines Vorhabens, das betont er, habe er auch die Zustimmung vom Erzbischöflichen Ordinariat München erhalten. Martina Außermeier vom Ressort Bauwesen und Kunst habe die Angelegenheit für gut befunden.

Das Haus St. Josef des Münchenstifts am verkehrsreichen Luise-Kiesselbach-Platz ist eine Einrichtung mit langer Tradition. Das Gebäude mit seinen beeindruckenden Glockentürmen wurde 1928 nach den Plänen von Stadtbaudirektor Hans Grässel erbaut. Den Gottesdienst am Freitag, 19. März, um 15 Uhr wird der Dingolfinger Pfarrer Monsignore Martin Joseph Martlreiter zelebrieren. (René Spanier, freier Mitarbeiter der Münchner Kirchenzeitung)