Papst zu Pfingsten

"Geistlichen Analphabetismus überwinden"

"Der Heilige Geist ist kein Geist, der zum Sklaven mache, sondern zu Kindern Gottes". Das sagte Papst Franziskus zu Pfingsten.

Geistlicher Analphabetismus in der Gesellschaft (Bild: danilatiq2010-fotolia.com) © Danilantiq2010-fotolia.com

Vatikanstadt – Papst Franziskus hat an Pfingsten zur Überwindung eines "geistlichen Analphabetismus" aufgerufen. Viele Menschen befänden sich in der Situation eines Waisen, weil sie sich nicht mehr als Kinder Gottes begriffen, sagte er am Sonntag in einem Festgottesdienst im Petersdom. Dies zeige sich in einem verbreiteten geistlichen Analphabetismus, der unfähig mache zu beten, das Ewige Leben als etwas zu begreifen, das schon in der Gegenwart aufkeime und den anderen als Bruder zu sehen. Weitere Kennzeichen seien eine innere Einsamkeit, die zu existenzieller Traurigkeit werden könne, sowie das Gefühl einer "vermeintlichen Unabhängigkeit von Gott", das oft mit einer "gewissen Sehnsucht nach seiner Nähe" einhergehe, so Franziskus. Aus diesem Waisen-Dasein könnten nur der Heilige Geist und Jesus Christus den Menschen befreien.

Der Heilige Geist sei kein Geist, der zum Sklaven mache, sondern zu Kindern Gottes, sagte der Papst weiter. Er stelle damit die zerstörte "innerste DNA" des Menschen wieder her und führe zu einer Wiedergeburt. Die Ausgießung des Heiligen Geistes "von der unermesslichen Gabe der Liebe, die der Tod Jesu am Kreuz darstellt", sei für die ganze Menschheit "wie ein unendlicher Gnadenstrom". Wer in dieses Geheimnis der Wiedergeburt gläubig eintauche, "wird zur Fülle des Lebens als Kind Gottes wiedergeboren". (kna)