München – Zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl (1921-1943) ehrt Bayern die NS-Widerstandskämpferin mit einer 20-Euro-Silbergedenkmünze. Bis heute sei die Studentin ein Vorbild für beispielhafte Zivilcourage, erklärte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) am Donnerstag in München. Scholl habe den Mut gehabt, sich gegen das Unrecht aufzulehnen und dabei ihr Leben eingesetzt. Vorgestellt wurde die Münze in der DenkStätte Weiße Rose im Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität.
Markus Schmorell, zweiter Vorsitzender der Weiße Rose Stiftung, begrüßte die Wahl des Ortes für die Präsentation angesichts der oft glorifizierenden Darstellung von Sophie Scholl. Damit sei der historische Kontext gewahrt, der auch an die damalige, der nationalsozialistischen Ideologie hörige Gesellschaft und Universität erinnert sowie an den Freundeskreis der Weißen Rose. Deren Ideale und Freundschaft seien die Grundlage ihres gemeinsamen Widerstandes gewesen.
Bekanntes Zitat
Entworfen hat die Gedenkmünze der sächsische Künstler Olaf Stoy. Die Bildseite zeigt Sophie Scholl nach einer bekannten Fotografie: Ihr Kopf ist gesenkt, die Augen sind zu Boden gerichtet, daneben die Widmung sowie die Lebensdaten der Widerstandskämpferin. Auf dem Rand ist ein bekanntes Zitat von Scholl in verkürzter Form eingeprägt: "EIN GEFUEHL WAS RECHT UND UNRECHT IST".
Die Münze besteht laut Mitteilung aus Sterling-Silber und wurde in zwei Qualitäten mit einer Gesamtauflage von zunächst 834.000 Stück im Bayerischen Hauptmünzamt geprägt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Lage sei die Abgabe über die Filialen der Bundesbank noch auf unbestimmte Zeit verschoben, hieß es. (kna)
