KU Eichstätt-Ingolstadt

Gabriele Gien wird Präsidentin

Die Entscheidung ist gefallen: Gabriele Gien wird neue Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Mehr über die erste Frau an der Spitze der Uni erfahren Sie hier.

Gabriele Gien ist die erste Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. (Bild: KU Eichstätt-Ingolstadt) © KU Eichstätt-Ingolstadt

Eichstätt – Gabriele Gien (54), Sprach- und Literaturwissenschaftlerin, rückt als erste Frau an die Spitze der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Sie wurde am Mittwoch von einem Wahlgremium aus Vertretern von Hochschulrat, Senat und Stiftungsrat zur Präsidentin bestimmt. Gien setzte sich gegen den Kieler Astrophysiker Wolfgang J. Duschl (58) durch. Sie war bereits seit Herbst 2014 kommissarische Hochschulleiterin. Die neue Präsidentin tritt ihre fünfjährige Amtsperiode am 1. Oktober an.

Gien wurde in München geboren. Sie ging nach dem Studium zunächst in den Schuldienst. Nach der Promotion sowie wissenschaftlichen Stationen in Augsburg und Freiburg wurde die verheiratete Mutter zweier Kinder 2009 an die KU Eichstätt-Ingolstadt berufen und übernahm dort den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Wenig später wurde sie auch Vizepräsidentin. Als Übergangsverwalterin der Hochschule konnte sie neue Höchstwerte bei Studierendenzahlen, Neuberufungen und Drittmitteln vermelden.

Die KU ist die einzige katholische Universität im deutschen Sprachraum. Am 1. April 1980 erfolgte die Anerkennung durch den Vatikan. Papst Franziskus hat jüngst die internationale Bedeutung der Hochschule unterstrichen, die heute rund 5.000 Studierende zählt. Träger sind die bayerischen Diözesen; sie erhöhten ihr finanzielles Engagement jüngst auf jährlich gut 15 Millionen Euro. In die Schlagzeilen geriet die Einrichtung in den vergangenen Jahren, da die Suche nach einem Präsidenten mehrfach scheiterte. (KNA)

Gabriele Gien wurde am 11. Januar 1962 in München geboren, wo sie auch die Schule besuchte. Nach dem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Pädagogik ging sie zunächst in den Schuldienst. Parallel schloss Gien 1995 eine Promotion im Fach Deutschdidaktik ab, es folgten wissenschaftliche Stationen in Augsburg sowie in Freiburg im Breisgau. Ein 2005 begonnenes Habilitationsprojekt zum Thema "Entwicklung metaphorischer Kompetenz mit empirischer Langzeitstudie" wurde nicht beendet.
Im Jahr 2009 wurde die Wissenschaftlerin an die KU berufen und übernahm dort den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Kurz zuvor war Gien nach einem Austritt wieder in die katholische Kirche zurückgekehrt. Wenig später wurde Gien auch zur Vizepräsidentin der Universität gewählt. 2013/14 war sie zudem Vorsitzende des Senats, vor zwei Jahren übernahm sie den Vorsitz der bayerischen Deutschdidaktiker.
Nach der mehrfach gescheiterten Präsidentensuche an der Hochschule wurde Gabriele Gien im Herbst 2014 zur Interimsleiterin ernannt, dieses Mandat läuft am 30. September aus. Gien ist verheiratet und Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder, sie wohnt in Augsburg. (KNA)