Den Glauben zeigen

Fronleichnamprozession in München fällt aus

Eine Prozession durch die Münchner Innenstadt ist am Hochfest Fronleichnam normalerweise Tradition. Doch auch dieses Jahr muss sie coronabedingt entfallen. Gefeiert wird trotzdem.

Eine Prozession an Fronleichnam durch die Münchner Innenstadt wird es heuer erneut nicht geben. (Archivbild) © Kiderle

München – Zum Hochfest Fronleichnam muss in München coronabedingt in diesem Jahr die große traditionsreiche Prozession durch die Innenstadt erneut ausfallen. Den Gottesdienst feiert Kardinal Reinhard Marx außerdem nicht auf dem Marienplatz, sondern um 10 Uhr im Liebfrauendom, wie die Erzbischöfliche Pressestelle am Montag mitteilte. Das Pontifikalamt wird im Internet per Livestream übertragen. Im Anschluss will Marx nach einer kleinen Sakramentsprozession vor die Domportale treten und die Stadt segnen.

Besucherzahl ist beschränkt

Die Zahl der Mitfeiernden ist aufgrund der geltenden Hygieneschutzmaßnahmen auf 130 Personen beschränkt, wie es heißt. Dennoch sei zu diesem Gottesdienst ein repräsentativer Querschnitt der Stadtbevölkerung eingeladen. Darunter gehörten dieses Mal insbesondere Frauen und Männer aus den zwölf Münchner Dekanaten, die sich trotz der pandemiebedingten Einschränkungen durch ihr hohes Engagement in den Pfarreien und katholischen Verbänden für die Menschen vor Ort ausgezeichnet hätten. Weitere 80 Plätze stünden den Gläubigen ohne Anmeldung zur Verfügung. Musikalisch wird der Gottesdienst von Solisten der Capella Cathedralis unter der Leitung von Domkapellmeisterin Lucia Hilz mit eucharistischen Motetten und Liedsätzen gestaltet.

Um 10 Uhr feiert der Münchner Kardinal Reinhard Marx einen Festgottesdienst zu Fronleichnam im Münchner Liebfrauendom. Im Münchner Kirchenradio wird der Gottesdienst live übertragen. Auch im Videostream können Sie ihn verfolgen.

An Fronleichnam, dem "Hochfest des Leibes und Blutes Christi", zeigen Katholiken öffentlich ihren Glauben an die Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie. Sie tragen dabei das Allerheiligste, Christus in Gestalt einer konsekrierten Hostie, in einem kunstvoll verzierten Schaugefäß, einer Monstranz, durch die Straßen. Zudem beten sie an mehreren Altären um Gottes Segen. Aufgrund der Pandemie sind jedoch die traditionellen Prozessionen in diesem Jahr im Erzbistum weitestgehend nicht möglich. (kna)

Fronleichnam


Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das Fest Fronleichnam. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi". Er leitet sich ab aus dem Althochdeutschen. Dabei steht "vron" für "Herr" und "licham" für "Leib". Papst Urban IV. führte Fronleichnam 1264 als allgemeines Kirchenfest ein, 1317 ordnete Papst Johannes XXII. den Donnerstag als Festtag an. Das Fest geht zurück auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209; sie wurde später heiliggesprochen. Fronleichnam ist gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie in einigen Gemeinden in Sachsen und Thüringen. Die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen feiern das Fronleichnamsfest nicht. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie