Den Heiligen Geist empfangen

Fragen und Antworten zur Firmung

Die Firmung ist ein öffentliches Glaubensbekenntnis. Mit diesem ist der Firmling vollständig in der katholischen Kirche eingegliedert.

Bischof Rupert Graf zu Stolberg spendet in der Kirche Sankt Michael einem Jugendlichen das Sakrament der Firmung. (Juni 2022) © Kiderle

Was bedeutet Firmung?

Das Wort kommt vom lateinischen "firmare" und heißt übersetzt bestärken, bekräftigen. Auf der einen Seite wird der Firmling durch den Heiligen Geist ermutigt das eigene Leben zu gestalten und Verantwortung in der Gemeinschaft der Kirche zu übernehmen. Es ist ein öffentliches Glaubensbekenntnis, mit dem der Firmling die Entscheidung der Eltern bei der Taufe – Teil der Glaubensgemeinschaft der Christen zu sein – bestätigt.

Die Firmung gehört neben Taufe und Erstkommunion zu den Einführungssakramenten (Initiationssakramenten) der katholischen Kirche. Mit der Firmung ist man voll eingegliedert in der katholischen Kirche.

Seit wann gibt es das Sakrament der Firmung?

Seit dem Konzil von Florenz im 15. Jahrhundert gibt es die Firmung als eigenständiges Sakrament. Ursprung hat das Sakrament im Pfingstfest. In der Bibel heißt es in der Apostelgeschichte, dass die Jünger alle vom Heiligen Geist erfüllt wurden. Weiter wird dort berichtet, dass durch Handauflegung der Heilige Geist empfangen werden konnte. Das findet sich auch heute im Ablauf der Firmung wieder (siehe „Wie läuft die Firmung ab?“).

Wer kann sich firmen lassen?

Jeder der getauft ist, kann das Sakrament der Firmung empfangen. Im Kirchenrecht (can. 889, § 2 CIC/1983) heißt es außerdem, dass derjenige „unterrichtet und recht disponiert ist und die Taufversprechen zu erneuern vermag“. Eine Altersangabe gibt es nicht. Üblicherweise sind die Firmlinge Jugendliche im Alter von 15/16 Jahren.

Wie läuft die Firmung ab?

Die Firmung findet im Rahmen eines Gottesdienstes statt. Das Sakrament der Firmung wird von einem Bischof oder Weihbischof gespendet. Dazu breitet er die Hände über jeden Firmling aus und ruft den Heiligen Geist auf ihn herab. Dann legt er ihm die Hände auf den Kopf und salbt ihn mit Chrisam. Während er dem Firmling ein Kreuzzeichen auf die Stirn gibt, spricht er die Worte: “Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.” Der Firmling antwortet mit “Amen”. Der Firmpate zeigt seine Unterstützung in dem er seine rechte Hand auf die rechte Schulter des Firmlings legt.

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Wer kann Firmpate werden?

Der Firmling kann sich seinen Paten selbst aussuchen. Voraussetzung ist, dass dieser sein 16. Lebensjahr vollendet hat und selbst auch das Sakrament der Firmung empfangen hat.  Das Kirchenrecht (Can. 893 §2) spricht die Empfehlung aus, dass der Taufpate auch der Firmpate sein soll.

Was ist die Aufgabe eines Firmpaten?

Der Pate ist nicht nur für die Handauflegung während der Firmung zuständig. Er soll dem Firmling auf seinem Lebens- und Glaubensweg Orientierung bieten.

Wie sieht die Vorbereitung auf die Firmung aus?

In den Pfarreien werden Firmkurse (Katechesen) angeboten. Gemeinsam mit anderen Firmlingen wird sich dabei mit dem eigenen Glauben und der Kirche auseinandergesetzt. So soll der Firmling zu einer persönlichen Entscheidung kommen, ob er wirklich das Sakrament der Firmung empfangen und damit ein persönliches Glaubensbekenntnis ablegen will.

Die Autorin
Katharina Sichla
Teamleiterin mk online
k.sichla@michaelsbund.de