Pro: Eine Frage der Gleichberechtigung
Schon seit Jahrzehnten wird der Frauen-Diakonat nicht zuletzt deswegen gefordert, weil das sakramentale und spirituelle Leben unter dem akuten Priestermangel leidet. Der Diakonat der Frau würde diesen Mangel nicht auf einen Schlag beheben, doch es würde sich in der Seelsorge etwas Grundlegendes ändern. Denn die Forderung des Frauendiakonats ist eine Frage der Gleichberechtigung.
Dass es in der frühen Kirche Diakoninnen gab und in der orthodoxen Kirche sogar über 1000 Jahre lang, ist längst bekannt. Ganze Buchreihen füllen die Bibliotheken der theologischen Fakultäten. Konkret ist bislang noch nichts geschehen, auch wenn Papst Franziskus eine Fachkommission zu diesem Thema eingesetzt hat.
Darum braucht es immer wieder laute Stimmen aus dem Kirchenvolk, die deutlich sagen, dass der Ausschluss der Frau von den Weihämtern eine Ungerechtigkeit ist und sicher nicht im Sinne von Jesus Christus, der Frauen in seine Nachfolge berief und sie dabei als gleichberechtigte Jüngerinnen anerkannte.
Wenn es in Zukunft den Frauendiakonat geben soll, sollte dieser ein geweihter, sakramentaler Dienst sein. Frauen dürfen nicht in einen «Diakonat zweiter Klasse» zurückgestuft werden. Ein Diakonat der Frau ohne Weihe wäre lediglich ein fauler Kompromiss.