Teil 4 – Als „Zaungast“ war ich diesen Sonntag in einem Gottesdienst in der Domkirche der evangelisch-lutherischen „Svenska Kyrkan“. In der Zeit der Reformation erfolgte deren Bruch mit der römisch-katholischen Kirche. Nun war nicht mehr der Papst das Oberhaupt, vielmehr leitete der schwedische König diese. Bis 1999 war die Svenska Kyrkan auch Staatskirche, in der jeder Schwede von Geburt an Mitglied war; heute wird man erst durch Taufe in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen.
Auffälligster Unterschied im Vergleich zur römisch-katholischen Kirche ist die Ordination von Frauen zu geistlichen Ämtern. Seit 1960 gibt es in Schweden daher auch Pastorinnen, später auch Frauen in höheren Kirchenämtern. So ist etwa der derzeitige Erzbischof von Uppsala eine Erzbischöfin. Die in Deutschland geborene Antje Jackelén ist mit diesem Amt seit 2014 zudem die erste Frau, die als Erzbischöfin von Uppsala als oberste Repräsentantin der schwedischen Kirche fungiert. Nichtsdestotrotz findet man auch in der heutigen Liturgie der schwedischen Kirche erstaunlich viele Ähnlichkeiten zu katholischen Gottesdiensten.
Gegrillter Lachs
Auf meiner „To Do List“ stand diese Woche auch ein Besuch im Ferienhaus des Newmaninstituts in Marieudd. Vor Beginn der Touristensaison mussten wir das Haus und das zugehörige Grundstück wieder in Schuss bringen. Wenn man an Klischees über Schweden denkt, erfüllen sich diese beim Anblick der Liegenschaft sofort: Ein im typischen Schwedenrot bzw. genauer gesagt „Falunrot“ gestrichenes Häuschen, das in einem abgeschiedenen Waldstück direkt an einem malerischen See liegt (http://newman.se/marieudd/). Nach dem langen Winter mussten wir auch die Feuerholzbestände wieder auffüllen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Axt haben wir letztlich aber genügend Holz für den kommenden Winter zerkleinert. Zur Belohnung gab es an der offenen Feuerstelle direkt am See selbstmarinierten Lachs – perfekt zur Eröffnung der Grillsaison.
Daneben begrüßten wir diese Woche Sarah und Carolin aus Köln, die bis Mitte Juli im Rahmen des Praktikanten-Programms in Uppsala sein werden. Somit können jetzt auch die Planungen für unsere zweiwöchige Fahrradtour im Juni, bei der wir uns auf die Spuren des Heiligen Ansgars begeben werden, starten. Unser Weg wird uns dabei circa 740 km von Uppsala in Schweden bis nach Dänemark, genauer gesagt nach Kopenhagen führen.
