Bischof Hanke nach dem bayerischen Asylgipfel

„Es braucht den Einsatz von uns Christen“

Noch stärkere Unterstützung der Kirchen bei den Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge erhofft sich die Bayerische Staatsregierung. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke betonte nach dem Arbeitstreffen, das Hauptaugenmerk der Kirchen liege auf der Sozialarbeit für Flüchtlinge und noch intensiverer Betreuung und Schulung von ehrenamtlichen Unterstützern.

(Bild:smb) © smb

Allein 45 000 Flüchtlinge sind im August in Bayern angekommen, von insgesamt 100 000 in ganz Deutschland, diese Zahl wurde während des Treffens in der Staatskanzlei bekannt. Das sei eine gewaltige Herausforderung an bürgerschaftliche Solidarität und „an uns Christen für die Menschen in Not“, sagte Bischof Hanke, der als Vertreter der bayerischen katholischen Bischöfe am Asylgipfel teilnahm. Es sei ein „sehr konstruktives Arbeitstreffen“ gewesen, bei dem alle Arbeits- und Problemfelder angesprochen worden seien.

Angesichts der Anfrage an die Adresse der Kirchen, noch mehr Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, sagte Bischof Hanke die Kirche sei schon „am oberen Ende der Skala“, es sei denn man denke an Unterbringung in Pfarrheimen. Es soll nun ausgelotet werden, welche Möglichkeiten noch bestehen, auch im Gespräch mit den Orden. Der Eichstätter Bischof strich die aktive Rolle der Kirche in der Asylsozialarbeit und bei der Betreuung und Schulung von ehrenamtlichen Unterstützern für Flüchtlinge heraus. Diese Arbeit müsse noch intensiviert werden. In Bistum Eichstätt gibt es dafür einen eigenen Flüchtlingsseelsorger, der alle Gemeinden besucht, in denen Flüchtlinge untergebracht werden und die Weiterbildung der Ehrenamtlichen koordiniert.

Im Hinblick auf eine Öffnung des Arbeitsmarktes für Migranten aus Balkanländern, wie sie derzeit diskutiert wird, warnte der Eichstätter Bischof man dürfe nicht zum Ausbluten dieser Länder beitragen. Er unterstütze die Forderung nach einer integrierten Asyl- und Entwicklungspolitik in Europa. Länder mit demokratischen Potential müssten gestärkt werden. (gh)