Das passiert mit dem Vermögen der Kirche

Erzbistum hilft Alleinerziehenden

Mehr Transparenz, mehr Vertrauen und bessere Planungssicherheit. Mit diesen Zielen hat das Erzbistum München und Freising sein Vermögen öffentlich gemacht. Mit dem Geld werden auch viele wichtige Einrichtungen in und um München unterstützt. Beispielsweise die Alleinerziehendenseelsorge und damit das Haus Dorothee.

Susanne Ehlert, Irmengar Römer und Dagmar Grallath (Bild: Sankt Michaelsbund) © Sankt Michaelsbund

München – Täglich klingelt im Haus Dorothee das Telefon. Die Anrufer sind alleinerziehende Mütter und Väter, die Kontakt zu Gleichgesinnten suchen, rechtliche Beratung brauchen oder einfach nicht mehr weiter wissen. Und schon seit 2001 geht Irmengard Römer ans Telefon. Sie ist die Leiterin der Begegnungsstätte und hat die Erfahrung gemacht, dass es vielen Anrufern und Besuchern auch wichtig ist, dass die Kirche hinter dem Angebot steht. So würden einige Männer und Frauen ganz bewusst ins Haus Dorothee kommen, „weil da einfach schon ein Andocken da ist“ gerade in Bezug auf Spiritualiät und geistigen Haltung.

Für die Alleinerziehenden wird nicht nur professionelle Beratung angeboten, es gibt eine Krabbelgruppe, einen wöchentlichen Treff, außerdem wird gemeinsam zu Freizeiten gefahren oder auch Gottesdienst gefeiert. „Ich bin froh, dass es diesen Ort gibt, weil ich merke, dass es eine große Entlastung ist“, so Dagmar Grallath im Interview mit den Münchner Kirchennachrichten. Die pädagogische Hilfskraft und gelernte Kinderkrankenschwester ist im Haus Dorothee vor allem auch für die Kinderbetreuung zuständig. Für die alleinerziehenden Mütter und Väter sei das Haus ein wichtiger Anlaufpunkt, „ein Ort an dem nicht nach dem bewertet wird was man kann, was man nicht kann oder wer man ist, sondern wo einfach nur jemand ist der sagt 'schön dass du da bist, setz dich zu uns'.“

Seit fast 50 Jahren schon gibt es die Alleinerziehendenseelsorge jetzt im Erzbistum München und Freising. Für die Fachreferentin der Erzdiözese, Susanne Ehlert, ist es selbstverständlich das Kirche in diesem Bereich aktiv ist. „Das ist der ureigenste Ansatz der Kirche“, so Ehlert, „Menschen die Unterstützung brauchen einfach anzunehmen.“ Dabei sei es nicht wichtig, ob die Hilfesuchenden eine Konfession hätten oder nicht. Ziel sei vielmehr zu zeigen: „wenn ihr was braucht, sind wir für euch da.“

Eine, die schon seit über zehn Jahren regelmäßig das Haus besucht ist Sylvia Stockhammer. Die alleinerziehende Mutter schätzt nicht nur das offene Ohr der Mitarbeiter, sondern vor allem auch den Kontakt zu Gleichgesinnten. „Es tut einfach wahnsinnig gut andere Mütter zu treffen die in ähnlichen Situationen sind. Da muss ich nicht lange erklären. Ich sag 'es reicht' und die verstehen mich.“

Und damit sich die Alleinerziehenden die Hilfe auch leisten können, sind die Angebote dank Unterstützung durch Erzbistum und die Kirchensteuer teilweise kostenlos oder haben eher einen symbolischen Unkostenbeitrag. (lb)