50 Jahre Partnerschaft

Erstmals Priester aus Ecuador im Erzbistum

Anderer Kontinent, fremde Sprache, neue Kultur - So geht es den beiden Ecuadorianern Guido Murillo und Jorge Luis Nazareno. Seit September leben sie im Erzbistum München und Freising und sind dort als Priester tätig.

v.l. Guido Murillo, Dompfarrer Huber, Jorge Luis Nazareno

München – Seit September nehmen erstmals zwei Priester aus der Kirche Ecuadors ihren Dienst im Erzbistum München-Freising auf. Hintergrund ist die mehr als 50 Jahre währende Partnerschaft der Erzdiözese mit dem südamerikanischen Land. Die Art und Weise der ecuadorianischen Priestern das Leben und das Glaubensleben zu gestalten, könne für uns befruchtend sein, sagte Domkapitular Wolfgang Huber, zuständig für den Bereich Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat den Münchner Kirchennachrichten.

Der 29-jährige Guido Murillo übernahm bereits 2012 eine Urlaubsvertretung im Pfarrverband Vaterstetten-Baldham. Nun wird er im künftigen Pfarrverband der Pfarreien Mariä Himmelfahrt in Brannenburg, Christkönig in Degerndorf am Inn und Sankt Martin in Flintsbach am Inn tätig sein. Von 2011 bis 2013 absolvierte er in Spanien ein Master-Studium in Biblischer Theologie. Nach den ersten Wochen möchte er nicht von einem Unterschied zwischen deutschen und ecuadorianischen Priestern sprechen. Doch sei ihm aufgefallen, dass die deutschen Priester neben der Seelsorge auch viele Verwaltungsaufgaben übernehmen müssten, sagte der 29-jährige den Münchener Kirchennachrichten. Das habe ihn beendruckt, denn in Ecuador könnten sich die Priester fast ausschließlich um die Seelsorge kümmern.

Jorge Luis Nazareno (31) lernte am Goethe-Institut in der Hauptstadt Quito Deutsch. Dort unterstützte er auch den Leiter der deutschsprachigen Gemeinde, Martin Schlachtbauer, als Klinikseelsorger. Er kommt zum Einsatz im Pfarrverband Solln.

Die Partnerschaft zwischen Ecuador und der Erzdiözese München und Freising gibt es bereits seit 50 Jahren, es entstand zur Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Mittlerweile pflegen auch der Diözesanrat der Katholiken, der Bund der deutschen katholischen Jugend, das Kolpingwerk, die Katholische Landvolkbewegung und viele Pfarreien Kontakte nach Ecuador. Mit jährlich rund zwei Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in Ecuador, etwa den Bau von Schulen, Sanitätsstationen, Gemeindezentren oder Alteneinrichtungen. (kna/kas)