Besondere letzte Ruhestätte

Erster Alpen-Naturfriedhof in Bayern eröffnet

Nachhaltigkeit bis über den Tod hinaus? Dafür gibt es jetzt eine neue Möglichkeit. Im "Stillen Wald" kann die Asche von Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne vergraben werden und geht so in den natürlichen Kreislauf des Waldes über.

Eins werden mit der Natur: mit einem Begräbnis im Alpennaturfriedhof wirds möglich. © foto.fritz - stock.adobe.com

München – Am Unteren Kranzberg ist am Montag in Bayern der erste Alpen-Naturfriedhof eröffnet worden. Der "Stille Wald" der Bayerischen Staatsforsten sei in Kooperation mit dem Markt Mittenwald zwischen Schloss Elmau und Schloss Kranzbach entstanden, teilte das Landwirtschaftsministerium in München mit. Auf einer Waldfläche von 31 Hektar könne die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen aus heimischem Holz am Fuße jahrhundertealter Bäume beigesetzt werden. Das Holz der Urnen und die Asche gingen nach eigenen Jahren in den natürlichen Kreislauf des Waldes über und würden damit wieder Teil neuen Lebens.

Ort der Ruhe und der Kraft

Im Lauf der Jahreszeiten schmückt der Wald die Grabplätze auf natürliche Art und Weise immer wieder neu, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Auf festen Wegen und Pfaden könnten Angehörige die Grabplätze erreichen. Ein in die Landschaft integrierter Andachtsort aus Holz stehe für Trauerfeiern oder zur stillen Besinnung ganzjährig zur Verfügung.

Ministerin Michaela Kaniber (CSU) sagte bei der Eröffnung, seit jeher sei der Wald ein wundervoller Ort der Ruhe und der Kraft. Immer mehr Menschen wünschten sich, an einem solchen Ort inmitten unberührter Natur ihre letzte Ruhe zu finden. Unter dem Dach mächtiger alter Bäume könnte Hinterbliebene nun künftig von einem geliebten Menschen Abschied nehmen und im stillen Gedenken innehalten. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Tod und Sterben