Theresa Ehrmaier ist Fahnenträgerin beim WJT

Eine tragende Rolle

Theresa Ehrmaier aus Moosburg an der Isar packt ihren Koffer. Es geht nach Krakau zum Weltjugendtag. Mit dabei hat die 19-Jährige einen Ansteckbutton der katholischen Landjugend und ihren Hut mit Banderole vom KLJB-Bundestreffen. Sie freut sich wahnsinnig, denn sie darf als erste Bayerin und noch dazu aus der Erzdiözese München und Freising die deutsche Fahne tragen.

Als „bayerisches Mädl“ trägt Theresa Ehrmaier die Fahne im langen schwarzen Dirndl. (Bild: privat) © privat

MOOSBURG – Theresa Ehrmaier kann es noch gar nicht glauben: Es ist a „wahnsinns Gfui, dass i ganz Deutschland vertreten und ganz vorne an der Spitze mit dabei sein darf“. Aufgeregt ist sie nur „a bisserl“. Dass auch alles klappt, dass es nicht zu heiß wird und dass sie am richtigen Ort zur richtigen Zeit ist, das sind ihre einzigen Sorgen, was schief gehen könnte.

Wie alles ablaufen wird, weiß sie noch nicht so genau – nur, dass sie am Montag anreist und am Dienstag der Eröffnungsgottesdienst sein wird, vermutlich am Nachmittag. Ob sie Angst hat, dass ihr der Arm abfallen könnte beim Fahnen Tragen? Darauf antwortet Theresa ganz locker: „Ich habe tatsächlich noch nie eine Fahne getragen, aber ich bin gut geübt von der Fronleichnahmsprozession, da haben wir als Ministranten immer die Leuchter getragen.“

Theresa wurde ausgelost für diese tragende Rolle. Es war auch ganz einfach, sagt sie. „Ich habe nur eine Kopie meines Personalausweises an das Büro für Großveranstaltungen geschickt und ungefähr zehn Tage später kam eine E-Mail, „dass die Theresa die Fahne tragen darf“. Die Oma hat gleich geweint vor Freude, ganz viele Glückwünsche per SMS hat Theresa erhalten und natürlich wird die ganze Familie den Eröffnungsgottesdienst am Fernseher mitverfolgen.

Was sie anziehen wird? „Natürlich a Dirndl. Als bayerisches Mädl ist das doch ganz klar.“ Es wird ein langes schwarzes werden, bis zum Knöchel, mit hellblauer Schürze. Als Frisur stellt sie sich etwas Geflochtenes vor, je nachdem, wie viel Zeit sie hat, sich vorzubereiten. Denn die Jugendlichen werden ganz spartanisch auf Isomatten oder Luftmatratzen in Turnhallen oder bei Gastfamilien nächtigen.

Es ist Theresas erster Weltjugendtag. Von dieser Großveranstaltung erhofft sie sich viele schöne Begegnungen aus der Erzdiözese und der ganzen Welt. Ein gemeinsames miteinander Erleben und Feiern.

Theresa hat das Engagement in der katholischen Jugendarbeit gleichsam in die Wiege gelegt bekommen. Ihr Vater war Ortsvorstand der KLJB in Moosburg, ihre Mama war bei der katholischen jungen Gemeinde auf Dekanatsebene aktiv sowie Jugendpflegerin in Landshut und Freising. Theresa selbst fing in der dritten Klasse an zu ministrieren – wie ihre großen Cousins. Sie schaffte es bis zur Oberministrantin. Dadurch kam sie zufällig über einen Gruppenleiterkurs zur Landjugend. Seit zwei Jahren ist sie Kreisvorsitzende in Freising und eine Verbandlerin durch und durch. Auch ihre besten Freundinnen hat sie hier gefunden. Durch die Landjugend sagt sie, kenne sie jetzt ganz viele Menschen aus ganz Oberbayern, „bei denen man vorbeischauen, mit denen man weggehen und gemeinsam etwas organisieren kann“. Neben ihrem kirchlichen Engagement reist Theresa gerne, spielt Klarinette und Saxophon und tanzt schon jahrelang Ballett. Nach dem Weltjugendtag freut sie sich schon aufs Studium – Erdkunde, Theologie und Deutsch fürs Lehramt. (Margarethe Stadlbauer)