Weihnachten feiern

Eine Alternative zur Christmette: der Hausgottesdienst

Immer weniger Menschen entscheiden sich am Heiligabend einen Gottesdienst zu besuchen. Der Hausgottedienst ist eine Alternative. Doch wie wird der gestaltet?

Besonders für Familien sind Hausgottesdienste in dieser Weihnachtszeit eine schöne Alternative zum Kirchgang. © halfpoint - stock.adobe.com

Laut einer Umfrage der Universität der Bundeswehr München planen 2022 nur noch 15 Prozent den Besuch eines Weihnachtsgottesdienstes. Durch die Pandemie haben scheinbar einige Menschen  ihre Traditionen angepasst. 2019 hat der Gottesdienstbesuch noch bei knapp einem Viertel der insgesamt mehr als 1.000 Befragten auf der Agenda für Heiligabend gestanden. Eine Alternative zum klassichen Weihnachtsgottesdienst, könnte der Hausgottesdienst sein.

Was braucht man für einen Hausgottesdienst?

Schön wäre eine kleine Tischdecke, auf der man ein Kreuz platzieren kann. Dazu kommt noch eine Kerze, die zu Beginn des Gottesdienstes angezündet wird. Die Eltern sollten vorab die Lesung aus dem Evangelium des jeweiligen Tages vorbereiten. Und wenn die Kinder mögen, können sie ein paar Lieder heraussuchen. Man darf auch durchaus ein paar Getränke und Snacks bereitstellen - und dann kann es eigentlich schon losgehen.

Wie läuft ein Hausgottesdienst ab?

Das Schöne an Wortgottesdiensten ist, dass man sie relativ frei gestalten kann. Allerdings sollten sie in einem bestimmten Rahmen stattfinden. So kann mit einem Kreuzzeichen und dem Entzünden einer Kerze begonnen werden. Als Nächstes kommt das erste Lied und danach liest der Vater oder die Mutter das Evangelium. Vor dem Evangelium sind noch Christus-Rufe, ein Gebet und die Lesung möglich. Nach einer kurzen Zeit der Stille kann jeder, der möchte, eine Fürbitte sagen. Dann betet man gemeinsam das Vaterunser. Zum Schluss wird ein Segenslied gesungen und um den Segen gebeten.

Wie lange sollte eine Hausandacht dauern?

Man richtet sich am besten nach dem Alter der Kinder. Wenn Kleinkinder mit dabei sind, sollte der Gottesdienst höchstens 15 bis 20 Minuten dauern. Wenn die Kinder schon Jugendliche sind, kann man natürlich auch länger machen. Da kann man sich dann zum Beispiel auch über das Evangelium austauschen. Jeder sagt, was ihn angesprochen hat oder was ihm besonders aufgefallen ist. Das wäre noch eine Möglichkeit, die Andacht intensiver zu gestalten.

Zum Schluss ein Liebesmahl

Um den Gottesdienst abzurunden, kann man mit den vorbereiteten Getränken und Snacks eine Agape abhalten, auf Deutsch: ein Liebesmahl feiern. Das ist eine Tradition aus der frühen Kirche, die noch einmal herausstellt, dass es die Liebe Gottes ist, die die Gemeinschaft und damit auch die Familie zusammenhält. Das symbolisiert sich  in dem vielen guten Essen, das Gott für die Agape schenkt. (smb)

Für den Advent und den Heiligen Abend bietet das Erzbistum München und Freising Vorschläge für Hausgottesdienste, die auf der Homepage zur Verfügung stehen.

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Advent & Weihnachten