Georg Bätzing Nachfolger von Tebartz-van Elst

Ein neuer Bischof für Limburg

Das Warten hat für die Katholiken der Diözese Limburg ein Ende. Gut zwei Jahre nach dem Rücktritt von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat Papst Franziskus nun einen neuen Oberhirten für das Bistum Limburg ernannt: Monsignore Georg Bätzing.

Monsignore Georg Bätzing (Bild: KNA) © Bild: KNA

Trier/Limburg – Der Trierer Generalvikar Georg Bätzing wird neuer katholischer Bischof von Limburg. Der 55-Jährige folgt damit auf Franz-Peter Tebartz-van Elst, der vor mehr als zwei Jahren im Zuge der Finanzaffäre um das neue Bischofshaus vom Amt zurücktrat. Bätzings Ernennung durch Papst Franziskus wurde am Freitag zeitgleich im Vatikan, in Limburg und in Trier bekanntgegeben.

Wann Bätzing zum Bischof geweiht und in sein neues Amt eingeführt wird, steht noch nicht fest. Ebenfalls noch nicht bekannt ist, ob er im Bischofshaus auf dem Limburger Domberg wohnen wird.

Für Weihbischof Manfred Grothe (77) wird mit Bätzings Amtseinführung seine Zeit als Apostolischer Administrator für das Bistum enden. Papst Franziskus hatte Grothe noch am Tag der Amtsentpflichtung von Tebartz-van Elst beauftragt, das Bistum übergangsweise zu leiten. Die Vakanz ist ungewöhnlich lang, in der Regel werden Bischofssitze in Deutschland nach spätestens einem Jahr wieder besetzt.

Nach langen und heftigen Debatten weit über Deutschland hinaus hatte Tebartz-van Elst im Oktober 2013 seinen Rücktritt angeboten, den der Papst schließlich am 26. März 2014 annahm. Zu den Ursachen gehörte eine von vielen als autoritär empfundene Amtsführung des Bischofs, aber auch die Empörungswelle über die enorm gestiegenen Baukosten für das Bischofshaus von rund 31 Millionen Euro und deren Verschleierung. Seit März 2015 ist Tebartz-van Elst im Vatikan tätig als "Delegat für Katechese" im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung.

Der künftige Bischof Georg Bätzing, der in Niederfischbach an der Sieg aufwuchs, wurde 1987 in Trier zum Priester geweiht. Von 1996 bis 2010 war er als Leiter des Priesterseminars in der Moselstadt für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich. Er gab dieses Amt ab, um sich ganz seiner Aufgabe als Leiter der Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahr 2012 widmen zu können. Bereits 2007 hatte ihn der damalige Trierer Bischof und heutige Münchner Kardinal Reinhard Marx zum Wallfahrtsleiter für dieses Großereignis berufen.

2012 wurde Bätzing vom Trierer Bischof Stephan Ackermann zum Generalvikar ernannt. Ein Generalvikar leitet ein Bistum im Bereich der Verwaltung; er gilt als das "alter ego", also als das "zweite Ich" des Bischofs. Bätzings Cousine ist die rheinland-pfälzische SPD-Politikerin und Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Bätzing wird der 13. Bischof des 1827 gegründeten Bistums Limburg sein, das rund 638.000 Katholiken zählt und sich größtenteils auf hessisches, zu einem kleinen Teil aber auch auf rheinland-pfälzisches Gebiet erstreckt.

Domdekan Günter Geis sprach im Limburger Dom bei der Bekanntgabe von Bätzings Ernennung von einem "Freudentag für das Bistum". Bätzing sei genau der richtige Mann. Er sei ein Seelsorger mit Herz und Verstand, mit Organisationstalent und Leitungsstärke, mit Charisma und Bodenständigkeit. Als Domdekan steht Geis dem Limburger Domkapitel vor, das Bätzing aus einer kürzlich vom Papst vorgelegten Dreierliste gewählt hat. (kna)