Meinung
Wohnungsnot in Ballungsräumen

Ein gutes Miteinander ermöglichen

Rosenheim ist ein beliebter Wohnort. Prognosen sagen einen weiteren Anstieg der Bevölkerung voraus. Die Stadt fördert laut Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer daher bezahlbaren Wohnraum und Wohnformen, in denen ein gutes Miteinander gelingt.

Gabriele Bauer (CSU) ist Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim. (Bild: Kutschenreiter) © Kutschenreiter

Menschen leben gerne in Rosenheim. Die Rosenheimer Bevölkerung – so die Prognosen – wird weiter zunehmen. Wachstum und Zuzug treffen hier jedoch auf einen angespannten Wohnungsmarkt. Auch in Rosenheim hat sich in den vergangenen Jahrzehnten der Bestand an geförderten Wohnungen durch den Wegfall der Preisbindung drastisch verringert.

Vergangenes Jahr trat auch hier die Mietpreisbremse in Kraft. Seitdem vermelden die Analysten, dass Rosenheim zu den Städten gehört, in denen die Mieten mit drei Prozent am moderatesten gestiegen sind. Fehlende Wohnungen kann die Mietpreisbremse jedoch nicht ersetzen.

Dieses Problem wurde in Rosenheim erkannt. Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum wird mit 300 bis 400 Wohnungen pro Jahr bis zum Jahr 2032 geschätzt. Dabei wird es sich neben klassischen Sozialwohnungen auch um bezahlbare Wohnungen für junge Familien handeln – idealerweise kombiniert mit Angeboten für studentisches Wohnen oder für Senioren.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GRWS steigt mit neuen Wohnbaufördermaßnahmen in die Schaffung von preisgünstigem und bezahlbarem Wohnraum ein. Dabei sollen auch alte, nicht mehr zeitgemäße Wohnsiedlungen durch moderne, aber dennoch preiswerte neue Wohnungen ersetzt werden. Grund dafür ist, dass Rosenheim nur über ein relativ kleines Stadtgebiet verfügt und ein sorgsamer Umgang mit kostbaren Bauflächen Pflicht ist.

Darüber hinaus versucht die Stadt auf die Verwirklichung von Wohnformen hinzuwirken, in denen es gelingt, ein gutes Miteinander von Alt und Jung, Nichtbehindert und Behindert, Deutsch und Nichtdeutsch, geringeres und höheres Einkommen zu erreichen. Ab und an ist das eine Herkulesaufgabe, weil das eigene Wohnumfeld von jedem Menschen anders definiert oder gefühlt wird. Die Mieterbeiräte und die Betreuung durch die GRWS leisten hier wertvolle Arbeit.

Gabriele Bauer (CSU) ist Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim.