Forderung von "Peta"

E-Roller statt Esel für Jesus

Bei den Oberammergauer Passionsspielen reitet der Jesus-Darsteller auf einem Esel. Wenn es nach der Tierschutzorganisation "Peta" geht, wird es nächstes Jahr ein alternatives Transportmittel geben.

Auf einem Esel soll der Jesus-Darsteller bei den Oberammergauer Passionsspielen nicht mehr reiten, wenn es nach "Peta" geht. © imago

Oberammergau/Stuttgart – Die Tierschutzorganisation "Peta" sorgt sich um den Auftritt eines Esels, der voraussichtlich wieder bei den Passionsspielen in Oberammergau 2020 auf der Bühne mitspielen soll. Sie forderte die Veranstalter am Donnerstag in einer in Stuttgart veröffentlichten Erklärung auf, künftig "ohne lebende Tiere" das Spiel vom Leiden und Sterben Jesu aufzuführen. Der Darsteller des Jesus sollte statt auf einem Esel lieber auf einem E-Roller nach Jerusalem einziehen. Peta habe sich mit dem Anliegen schriftlich an den Oberammergauer Bürgermeister und an den Geschäftsführer des Eigenbetriebs Oberammergau Kultur gewandt.

Papst Franziskus und Tierschutz

Die "Tierrechtsorganisation" argumentiert damit, dass der Ritt eines erwachsenen Mannes auf einem Esel nach heutigen Erkenntnissen "tierschutzwidrig" sei. Dabei habe doch Papst Franziskus die Katholiken weltweit aufgerufen, Tiere gut zu behandeln und die Umwelt zu respektieren. Nach den Worten von Peta-Fachreferent Peter Höffken muss für Oberammergau gelten, die Traditionen auf den Prüfstand zu stellen und sich von den schlechten zu verabschieden. Auch Jesus würde heute bestimmt anders denken und sich mit einem "tier- und umweltfreundlichen Elektromobil" fortbewegen.

Zum Vorschlag von "Peta" äußerte sich Frederic Mayet, Sprecher der Spiele und Jesus-Darsteller, gegenüber mk online: „Das würde nicht in den historischen Kontext passen“. Natürlich halte man sich aber an die tierschutzrechtlichen Bedingungen und nehme einen Esel, der auch groß genug ist um Jesus zu tragen. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Passions spiele