München – Der Bayerische Kurfürst Maximilian I. hat die Mariensäule errichten lassen. Eingeweiht wurde sie im Jahr 1638: „Sie ist ein Dankzeichen an die Gottesmutter Maria dafür, dass München und Landshut im dreißigjährigen Krieg nicht zerstört worden sind“, erklärt Roland Götz, Archivar im Erzbistum München und Freising.
Ursprünglich wurde die Mariensäule aber gar nicht für den Marienplatz errichtet, auch wenn das so wirkt. Sie gehörte zu einem Grabmal-Projekt, das sich der Vater von Kurfürst Maximilian, Herzog Wilhelm V., gewünscht hatte: „Vorgesehen war die Marienstatue für die Sankt Michaelskirche. Da sollte über dem großen Grabdenkmahl für Herzog Wilhelm als Kirchenstifter eine Bronze-Madonna von der Decke hängen“, erklärt Götz. So weit kam es aber nicht: Der Herzog selbst dankte ab und sein Sohn nutzte die Marienstatue anderweitig: Sie kam in die Münchner Frauenkirche.
Madonna in Frauenkirche aufbewahrt
Erst 40 Jahre später wurde die Madonna dann vergoldet und auf die Mariensäule gesetzt: „Das Gold strahlt in der Sonne und symbolisiert die Aura des Lichtes und des Himmels, in die man die Gottesmutter Maria längst eingegangen glaubt“, weiß der Archivar. Um die Marienstatue im Zweiten Weltkrieg vor Bomben zu schützen, wurde sie in der Frauenkirche aufbewahrt. Dort überlebte sie ohne Spuren die Zeit des Krieges. Die Säule hat auf dem Marienplatz zwar einige Schrammen abbekommen, stand aber noch stabil.