Wort Gottes Sonntag

„Die Bibel ist eine Schatzkammer“

Diesen Sonntag tritt erstmals der Erlass von Papst Franziskus zum Wort-Gottes-Sonntag in Kraft. Ganz bewusst hat der Heilige Vater ihn in die Nähe zur Woche der Einheit der Christen gelegt.

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München – Im September erklärte Papst Franziskus mit dem apostolischen Schreiben „Aperuit Illis“ den dritten Sonntag im Januar zum Sonntag des Wortes Gottes. Nun tritt der Erlass das erste Mal in Kraft. An diesem Tag soll in der Messe die Bibel feierlich inthronisiert werden und neue Lektoren vom Bischof ihre Beauftragung erhalten.

Im dem Erlass erklärt der Pontifex: „Auf besondere Weise einen Sonntag des Kirchenjahres dem Wort Gottes zu widmen, ermöglicht es vor allem, dass die Kirche die Handlung des Auferstandenen wieder erfährt, der auch uns den Schatz seines Wortes erschließt, damit wir in der Welt Verkünder dieses unerschöpflichen Reichtums sein können.“

Das Fundament aller Konfessionen

Für den Erlass gibt es gleich mehrere Gründe. Zum einen kenne „die ganz große Mehrheit unserer Christen die Heilige Schrift zu wenig“, so heißt es im offiziellen Schreiben. Daher wünsche Franziskus mehr Gelegenheiten, die Bibel kennenzulernen. Nur so könne das Wort Gottes das Leben der Menschen stärker beeinflussen. Zum anderen könne man so auch einen besonderen Dank für die Schatzkammer, die die Bibel sei, ausrichten.

Diese Schatzkammer ist aber nicht nur auf persönlicher Ebene wichtig, sondern auch für die Christenheit insgesamt. Schließlich bilde sie das Fundament für alle christlichen Konfessionen. Insofern ist es kein Zufall, dass der Tag so nah an der Gebetswoche der Einheit der Christen liegt. Aber auch über die christlichen Konfessionen hinweg ist die Bibel verbindend: Schließlich ist das Alte Testament auch im Judentum zentral.