Bischöfe Marx, Bode und Koch

Deutsche Teilnehmer ziehen positive Bilanz der Familiensynode

Die drei Vertreter der deutschen Bischöfe mit Kardinal Marx an der Spitze zeigen sich zufrieden mit der Bischofssynode im Vatikan: Man habe die Lebenswirklichkeit der Familien in den Blick genommen. Die Erwartungen der drei Oberhirten wurden aber nicht in allen Punkten erfüllt.

Kardinal Reinhard Marx nahm als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz an der Familiensynode im Vatikan teil. (Archivbild: imago) © imago

Bonn/Vatikanstadt – Die drei Teilnehmer aus der Deutschen Bischofskonferenz ziehen zum Abschluss der Weltbischofssynode über Ehe und Familie im Vatikan ein weitgehend positives Fazit. Drei Wochen habe man "intensiv und ermutigend, kontrovers und ehrlich" mit Vertretern aus aller Welt "diskutiert und gerungen", theologische Fragen vertieft und die Lebenswirklichkeit von Familien in den Blick genommen, heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Die Synode habe die Situation von Familien "ernst genommen wie sie ist: offen, ehrlich, global differenziert, aber doch in vielem ähnlich".

Neben dem Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx waren für die Bischofskonferenz der Berliner Erzbischof Heiner Koch und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode zu der dreiwöchigen Bischofsversammlung gereist.

Für den kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen seien "notwendige Differenzierungen der Situationen" im Abschlussdokument eingeflossen, heißt es in der Erklärung weiter. Es sei gelungen, Pauschalierungen zu vermeiden. Der Synode sei klar, dass jede Lebenssituation individuell betrachtet werden müsse.

Mehr Mut gewünscht - Unterschiede der Kulturen

Zugleich räumen die drei Teilnehmer ein, dass die Synode in einigen Punkten ihre Erwartungen nicht voll erfüllt habe. "Im Rückblick hätten wir uns manches Mal mehr Mut gewünscht, sich intensiver mit den Realitäten zu befassen und sie als Zeichen der Zeit anzuerkennen, in denen Gott uns etwas sagen will." Man habe jedoch auch gelernt, die Unterschiede zwischen den Kulturen anzuerkennen. Die Bischöfe betonen, dass der Abschluss der Synode "nicht das Ende" sei, sondern nur eine Etappe: "Wir müssen diesen Weg für und mit den Familien weitergehen".

Darüber hinaus bitten die drei deutschen Synodenteilnehmer um Vergebung für Verfehlungen der katholischen Kirche im Umgang mit ledigen Müttern, außerehelich geborenen Kindern, nichtehelichen Lebensgemeinschaften, Homosexuellen, Geschiedenen und Wiederverheirateten: "Im falsch verstandenen Bemühen, die kirchliche Lehre hochzuhalten", sei es in der Seelsorge "immer wieder zu harten und unbarmherzigen Haltungen" gekommen, die Leid über diese Menschen gebracht hätten, heißt es in der Erklärung. "Als Bischöfe bitten wir diese Menschen um Verzeihung". Es dürfe nicht nur anerkannt werden, was die Kirche leiste, sondern es müsse auch ehrlich gesagt werden, "was wir als Kirche versäumt haben". Diese Vergebungsbitte hatte bereits die deutschsprachige Arbeitsgruppe bei der Synode vorgetragen. (kna)