Ökumenisches Angebot

Deutlich höherer Zulauf in Beratungsstelle "Münchner Insel"

Im U-Bahnhof am Münchner Marienplatz befindet sich die kirchlich getragene Einrichtung. 2021 beriet sie doppelt so viele Menschen wie noch im Jahr davor.

Die Münchner Insel ist ein freies Beratungsangebot für alle Hilfesuchende. © SMB Münchner Insel

München – Die ökumenische Beratungsstelle "Münchner Insel" war 2021 deutlich stärker gefragt als in den Vorjahren. Demnach leistete das Team Unterstützung in 10.185 Fällen, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. Das sind fast doppelt so viele wie noch 2020. Ein Großteil der Menschen habe die Einrichtung wegen "allgemeiner Lebensfragen" kontaktiert. So suchten sie Hilfe bei Einsamkeit, Trauer oder Krankheiten. Auch Probleme in der Partnerschaft seien häufig thematisiert worden, gefolgt von kurzen Informations-Telefonaten rund um die Pandemie. Einen besonders signifikanten Anstieg habe es bei den Kurzberatungen gegeben.

Krisen- und Lebensberatung an Verkehrsknotenpunkt

Wie auch im Vorjahr verzeichnete die Einrichtung 2021 deutlich mehr weibliche als männliche Ratsuchende, wie es hieß. Sie machten einen Anteil von rund 69 Prozent aus. Die meisten Personen seien zwischen 40 und 60 Jahren gewesen. Kontaktiert hätten die Beratungsstelle überwiegend Alleinlebende.

Die "Münchner Insel" wurde im Rahmen der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele und den U-Bahnbau 1972 im neu geschaffenen Zugangsbereich zu den Bahnsteigen am Marienplatz eingerichtet. Seither bietet sie im Zwischengeschoss des Verkehrsknotenpunkts Krisen- und Lebensberatung sowie Seelsorge an. Diese erfolgt anonym, kostenfrei, ohne Anmeldung und Wartezeit. Das Team besteht aus rund zehn Psychologen, Pädagogen und Theologen. Träger sind die katholische und evangelische Kirche. (kna)