Marienmonat

Deshalb ist der Oktober der Rosenkranz-Monat

Es sieht aus wie ein Schmuckstück: Perlen an einer Schnur mit einem Kreuz. Doch der Rosenkranz ist nicht nur ein tolles Accessoire, sondern auch eine Gebetsanleitung. Im Oktober wird er besonders oft gebetet. Grund dafür ist eine Seeschlacht.

Oktober ist der Rosenkranz-Monat. © graja11 - stock.adobe.com Fotolia.com/graja

München – Der Oktober gilt seit dem Mittelalter als Rosenkranz-Monat. Denn er ist der Gottesmutter Maria geweiht. Alle Gläubigen sind eingeladen, gerade in diesem Monat privat oder gemeinschaftlich den Rosenkranz zu beten. Dass der Oktober ein Rosenkranz-Monat ist, ist kein Zufall. Das geht zurück auf den 7. Oktober 1571, da fand die Seeschlacht von Lepanto (Griechenland) statt. Gegenüber standen sich 260 osmanische Schiffe und 211 Schiffe der durch Papst Pius V. gegründeten Flotte der „Heiligen Liga“. Einen Tag dauerte die Seeschlacht, bei der es um die Vorherrschaft im Mittelmeer ging.

Vor dem Kampf ein Rosenkranz-Gebet

Der „Heiligen Liga“ gab keiner eine Chance, denn die Mittelmeerflotte der Osmanen galt als unbesiegbar: Doch sie verloren. Diesen unerwarteten Sieg über die Türken schrieben die Christen dem Rosenkranzgebet zu. Denn Papst Pius V. soll es vor dem Kampf gebetet haben. Für den ersten Jahrestag ordnete er deshalb ein Rosenkranzfest zu Ehren der Gottesmutter Maria an. Im 18. Jahrhundert wurde das Fest auf die gesamte Kirche ausgedehnt. Bis heute ist es ein gebotener Gedenktag mit dem Titel „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“.

Der Rosenkranz


Das Wort Rosenkranz stammt vom lat. „rosarium“, das mit „Rosengarten“ übersetzt wird. Rosengewächse symbolisieren die Gottesmutter Maria. Später wird das Wort „rosarium“ auf die Gebetsschnur übertragen. Im 15. Jahrhundert wird es erstmals mit der deutschen Bedeutung „Rosenkranz“ verwendet. Der Name leitete sich von der Idee ab, dass die Gebete ein Kranz für Maria seien. Beim Beten wird das Leben Jesu aus dem Blick von Maria betrachtet.

Die Gebetsform des Rosenkranzes ist nicht erst seit der Schlacht von Lepanto bekannt. Schon im 12./13. Jahrhundert wurde so gebetet, doch damals nannte man den Rosenkranz noch Pater-Noster-Schnüre. Der heute übliche Rosenkranz hat sich erst im 15. Jahrhundert aus alten Mariengebeten entwickelt. Einer Legende nach soll der heilige Dominikus 1208 eine Marienerscheinung gehabt haben, bei der er die heutige Form des Rosenkranzes empfangen haben soll. Daraufhin soll er sie in seinem Orden eingeführt haben. (chm/kas)

An der Mariensäule auf dem Münchner Marienplatz wird traditionell der Oktoberrosenkranz gefeiert: Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, betet am Freitag, 13. Oktober 2023, um 19 Uhr den Rosenkranz an der Mariensäule,  bei ungünstiger Witterung in der Pfarrkirche St. Peter in der Münchner Altstadt.

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Diese Meldung wurde erstmals veröffentlicht am 04.10.2017.