Der wichtigste Tag im Jahr

Es ist der Höhepunkt des Jahres, den Praktikant Martin Rosenberger letzte Woche in Uppsala mitfeiern durfte. Warum er das Tanzbein geschwungen hat und zum Frosch wurde, erzählt er diesmal in seinem Blog.

Blogger Martin Rosenberger mit Mitpraktikantin Sarah an Mittsommar in Gamal Uppsala (Bild: Martin Rosenberger) © Martin Rosenberger

Mittsommer, also das Fest zur Sommersonnwende, kannte ich bislang nur aus dem Fernsehen. Das letzte Juni-Wochenende war es dann aber soweit: Ich konnte „Midsommar“ einmal hautnah in Schweden miterleben. Anders als die meisten Feste wird es vorwiegend auf dem Land gefeiert. Die Stadt ist – zur Verwunderung vieler Touristen – vollständig ausgestorben. Wir Praktikanten machten uns daher am Freitag und Samstag auf nach Gamla Uppsala, wo besonders traditionell gefeiert wird. Am Freitag, dem sogenannten Midsommarafton, wird die mit Blumen und Birkenzweigen geschmückte Midsommarstång aufgestellt. Um diese werden dann verschiedene Tänze aufgeführt, wobei man immer wieder zum mittanzen aufgefordert wird. Das schöne dran: Da fast jeder mitmacht, kann man sich kaum blamieren. Gerade der „Små grodorna” (Die kleinen Frösche), ein Tanz bei dem springende Frösche imitiert werden, ist wichtiger Teil der schwedischen Kultur und sorgte bei uns für viel Erheiterung. Mit dabei an diesem Wochenende war auch Praktikant Ludwig der mehrere Monate in der Pfarrei St. Paul in Bergen/Norwegen mitgearbeitet hat und uns in Uppsala besuchen kam. Dies war zugleich für alle eine tolle Gelegenheit sich über Erfahrungen und Erlebnisse in Skandinavien und der Diaspora auszutauschen.

Diese Woche stand aber auch im Zeichen des Abschieds. Carolin und Sarah sind nach drei Monaten Praktikum am Newmaninstitut wieder zurück in Deutschland. Auch Lena, die mehr als elf Monate an verschiedenen Praktikumsorten in Schweden verbrachte, und mein Zimmernachbarn Matthias sind fast schon wieder auf dem Heimweg. Dies hat auch mich daran erinnert, dass mein letzter Monat hier in Uppsala angebrochen ist. Bei einem gemütlichen Abendessen haben wir daher unsere gemeinsame Zeit nochmals Revue passieren lassen. Ob die Feierlichkeiten zu Valborg, das gemeinsame Taizé-Gebet, unsere Fahrradwallfahrt oder die Besuche in Finnland und Estland, es war eine tolle Zeit in der wir Praktikanten eine prima Gemeinschaft geworden sind und die katholische Kirche in der Diaspora Schwedens kennen lernen konnten.

Langweilig wird es mir in meinen letzten Wochen in Schweden allerdings sicherlich nicht. Bereits nächste Woche findet hier in Uppsala ein Treffen aller europäischen Rektoren von Hochschulen und Dekane von philosophisch-theologischen Fakultäten die vom Jesuitenorden geleitet bzw. betreut werden statt. Auch Besuch aus dem Vatikan hat sich hierzu angekündigt. Ziel des Treffens ist es die wissenschaftliche Hochschularbeit und Forschung der verschiedenen europäischen Provinzen der Jesuiten zu koordinieren und gemeinsame Forschungsschwerpunkte festzulegen. Zusammen mit dem Planungsstab der europäischen Jesuitenprovinzen in Brüssel bin ich hierbei für die organisatorische Umsetzung vor Ort in Uppsala verantwortlich. Alles ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber ich bin optimistisch, dass das Treffen zu einem Erfolg wird. Ob dem auch tatsächlich so sein wird, werde ich dann nächste Woche berichten…(Martin Rosemberger)