Ehevorbereitung im Erzbistum

Der Führerschein für die Ehe

Location aussuchen, Gästeliste erstellen, Menü buchen – für eine Hochzeit muss viel vorbereitet werden. Sinnvoll bei einer kirchlichen Trauung ist aber auch ein Ehevorbereitungskurs.

Vorbereitung für den schönsten Tag im Leben © El Paparazzo-adobe.stock

 „Einfach mal Zeit als Paar haben“, „Sich überlegen, was es eigentlich heißt kirchlich zu heiraten“, „Von den anderen Paaren Tipps für die Liedauswahl bekommen“ – das sind ein paar der Gründe, die Paare nennen, wenn man sie fragt, warum sie einen Ehevorbereitungskurs besuchen.   Und das sind auch genau die Dinge um die es dabei geht, erklärt Michael Kafka, Gemeindereferent, der in der Familienseelsorge des Erzbistums München und Freising für sie zuständig ist. Es gibt sie eintägig, zweitägig und zusätzlich zu den „normalen Kursen“ gibt es solche für konfessionsverschiedene Paare und solche mit unterschiedlichem Glauben. Der Gemeindereferent leitet mit seiner Frau seit mehr als 10 Jahren viele der Kurse für Paare mit unterschiedlicher Konfession – er ist katholisch, seine Frau evangelisch.

Gute Vorbereitung ist das A und O

„Es gibt auf viele Dinge im Leben nicht ohne Grund eine Vorbereitung: Geburtsvorbereitungskurse und sogar einen Führerschein fürs Kompostieren. Für die Ehe bieten nur wir von der Kirche solche Kurse an und das ist wichtig und gut, denn die Ehe ist eine lebenslange Partnerschaft, bei der man erstmal drauf schaut, was sind unsere Voraussetzungen, was bringt jeder mit“, erklärt Kafka.  Die Kurse seien immer gleich aufgebaut, egal ob zwei Tage oder nur ein Tag. Ein Teil ist auf jeden Fall das drauf schauen, was man sich von der Ehe erwartet, was man aus seiner eigenen Herkunftsfamilien übernehmen möchte, welche Werte man habe und auf was es einem im Leben ankommt. Es sei sinnvoll, sich das ganz bewusst machen und das könne einige Schwierigkeiten und Probleme später vorbeugen, sagt der Kursleiter. Auch auf die Kommunikation werde hier geschaut.

Ehe als besonderes Sakrament

Im zweiten, im spirituellen und liturgischen Teil. Hier spricht man darüber, was es heißt eine katholische Ehe einzugehen und was bedeutet es in der Kirche zu heiraten. Außerdem werde besprochen was ein Sakrament sei und dass das Besondere an diesem Sakrament ist, dass es sich das Paar gegenseitig spendet. Auch der Gottesdienstablauf wird in der Gruppe und mit den Referentenbesprochen, ebenso wie über die Gestaltungsmöglichkeiten, dass man sie die Lesung aussuchen und Fürbitten schreiben kann, und welche Lieder passen. Es gibt viele Möglichkeiten für das Paar sich einzubringen und diese werden, so die Erfahrung von Michael Kafka, gern angenommen.

Vor der Hochzeit auf sich als Paar schauen

Die Kurse finden an verschiedenen Orten im Erzbistum statt und die meisten Paare, die teilgenommen haben, haben es gut gefunden, vor der Hochzeit nochmal auf sich als Paar zu schauen. Wobei der Gemeindereferent hier noch einen Tipp hat „Auch, wenn es in der Praxis oft anders läuft und viele Paare erst wenige Wochen vor der Hochzeit kommen – eigentlich wäre es sinnvoll den Ehevorbereitungskurs schon ein oder eineinhalb Jahre vor der geplanten Hochzeit zu machen. Denn dann kann man noch viel von dem, was man da mitnimmt einfließen lassen.“ Jemanden, der nach dem Kurs nicht mehr heiraten wollte, hat er noch nicht erlebt, aber durchaus ein Paar, dass die Hochzeit verschieben musste, weil sie beim Kurs feststellten, dass sie sich für den Hochzeittermin in zwei Wochen um viel gekümmert hatten, aber weder Pfarrer noch Kirche ausgesucht und abgesprochen hatten.

Die Kurse sind übrigens im Erzbistum München und Freising keine Pflicht, aber haben doch eine lange Tradition.  Das anders geheiratet wird, wie früher, stellt Kafka nicht fest. Aber, die Paare werden älter, haben oft schon Kinder und die kirchliche Hochzeit ist das Tüpfelchen ihrer Beziehung.

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