Der Autor, der seinen Lesern Fallen stellt

Er wird oft als Zauberkünstler der deutschen Literatur bezeichnet. Mit seinem neuen Erzählband "Fallensteller" zeigt der aus Bosnien-Herzegowina stammende Saša Staniši? erneut, wie virtuos er mit Worten umgehen kann. Seine Erzählungen haben traurige, aber auch komische Elemente.

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Saša Staniši? zu loben, ist langweilig, denn das tut schließlich jeder, hat mal ein Kritiker gesagt. Aber es bleibt einem ja fast nichts anderes übrig, denn seine Geschichten sind melancholisch und traurig, zeugen aber zugleich von beeindruckendem Humor, hinzu kommt eine außergewöhnliche Sprache mit der er virtuos umgeht. In seinem neuen Buch "Fallensteller" hat der Autor zwölf Geschichten zusammengetragen, die zum Teil nachdenklich machen, aber trotzdem unterhalten. In der Geschichte, die dem Buch seinen Namen gegeben hat, kehrt Staniši? zurück nach Fürstenfelde, einem kleinen Dorf in Brandenburg, in dem sein Roman "Vor dem Fest" spielt. Dort lässt er seine Figuren über "den Jugo" sprechen, der ein Buch über ihr Dorf geschrieben hat. Auch in den anderen Geschichten überrascht der Schriftsteller seine Leser und bietet gute Unterhaltung mit einer ausgereiften, schönen Sprache. Mit "Fallensteller" hat Saša Staniši? erneut einen außergewöhnlichen Erzählband zusammengestellt.

 

Sasa Stanisic: Fallensteller, Luchterhand, 288 S., 19,99 €