In der Bibel gibt es einige bekannte Szenen, die an Brunnen spielen. Neben Brunnen grub man zur biblischen Zeit auch bereits Zisternen, Auffangbecken für das Regenwasser. Diese uralte Technik wird jetzt auch auf dem Freisinger Domberg eingesetzt, berichtet Hermann Hofstetter, Umweltbeauftragter der Erzdiözese: „Beim Kardinal Döpfner Haus am Domberg werden Zisternen eingebaut. Damit fangen wir das Dachflächenwasser auf und speichern es.“ Die Wassermenge des neuen Speicherbehälters mit 500 Kubikmetern wird ausreichen, um den steilen Südhang des Dombergs zu bewässern. Optisch ist die Zisterne unauffällig, da sie im Boden eingegraben ist. Generell soll bei den Bauvorhaben der Erzdiözese der Einbau von Zisternen geprüft werden. Hermann Hofstetter empfiehlt das auch allen Grundstücksbesitzern: „Jeder, der baut kann sich so einen Behälter mit 10 Kubikmeter Fassungsvermögen eingraben und diese Menge reicht, um das ganze Jahr über den Garten zu bewässern und die Toilettenspülung zu betreiben.“
Versiegelte Flächen vor Kirchen neu gestalten
Ein zweites Projekt soll dafür sorgen, dass Regenwasser im Boden bleibt und nicht gleich in die Kanalisation fließt und damit verloren ist. Stichwort Entsiegelung. München ist die am stärksten versiegelte Großstadt in Deutschland. Die Umgebung mancher Kirchen macht da keine Ausnahme. Die Abteilung Umwelt ist jetzt im Gespräch mit einigen Münchner Pfarreien, um große, bisher versiegelte Flächen neu zu gestalten: „Man sieht oft, dass große Vorplätze von Kirchen komplett gepflastert sind oder asphaltiert und das braucht man so nicht.“ Entsiegelung ist für die Zukunft ein Plan für alle Liegenschaften der Erzdiözese, um die Wasserhaltung zu verbessern. Auch die Schaffung von Blühwiesen kann weiter gefördert werden. Blühwiesen bilden mehr Humus, der wiederum mehr Regewasser im Boden speichern kann.
Papier mit Umweltsiegel
Ihren Verbrauch umgestellt hat die Erzdiözese in einem Bereich, wo das verbrauchte Wasser gar nicht sichtbar wird, bei den Druckerzeugnissen nämlich. Das richtige Papier spart viel Wasser, betont Hofstetter: „Man muss wissen, dass man schon bei 500 Blatt Papier locker 80 Liter Wasser einspart durch die Recyclingpapierqualität“. Ob fürs Amtsblatt oder für die Gehaltsabrechnung, die Erzdiözese setzt auf Papier mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel.“