Neue Arbeitsweise

Das Münchner Kirchenradio im Home-Office

Obschon der Weg zur Arbeit trotz Corona weiterhin erlaubt ist, arbeiten viele Menschen inzwischen von zu Hause aus. Auch in der Redaktion des Münchner Kirchenradios hat sich in dieser Hinsicht einiges verändert.

Auch das Münchner Kirchenradio arbeitet von zuhause. © agcreativelab - stock.adobe.com

München - Eine Woche ist es nun her, dass beinahe alle Menschen in Bayern vor dem heimischen Fernseher saßen und ihrem Ministerpräsidenten Markus Söder gebannt jedes Wort von den Lippen abgelesen haben. Nach vielen Empfehlungen und einer bewegenden Fernsehansprache der Bundeskanzlerin, die nur wenig Wirkung zeigten, sah sich die Bayerische Staatsregierung gezwungen, zu drastischen Maßnahmen zu greifen: Ab der Nacht von Freitag auf Samstag sollten in Bayern Ausgangsbeschränkungen gelten. Der Bund zog bald darauf ebenfalls nach.

Das Münchner Kirchenradio hat auch auf die aktuellen Entwicklungen reagiert und ihre Mitarbeiter in zwei Gruppen geteilt, die im zweiwöchigen Wechsel in der Redaktion oder von Daheim aus arbeiten. Die erste Home-Office-Gruppe zieht Bilanz.

In der WG mit einem "großen Kind"

Tanja Bergold lebt mit ihrem neunzehnjährigen Sohn zusammen. Sie hat die erste Woche zuhause als sehr positiv wahrgenommen. Im normalen Arbeits- und Schulalltag gehen viele Dinge für sie einfach unter. Nun kommt sie mit ihrem "großen Kind" wieder mehr ins Gespräch. Statt nur abzuklären, wer den Hund nach draußen bringt oder den Geschirrspüler ausräumt, reden die beiden jetzt auch über die aktuellen Entwicklungen und tauschen sich aus.

Die Arbeit im Home-Office erfordert laut Tanja Bergold aber eine starke Struktur und eiserne Disziplin. Sie bereite sich nach wie vor ganz normal auf den Arbeitstag vor. Arbeiten in "Couchklamotten" und "wirrem Haar" sei für sie undenkbar.

In der WG mit sechs kleinen Kindern

Auch Redakteur Paul Hasel arbeitet derzeit daheim bei seiner Frau und seinen sechs Kindern. In seiner Familie geht es deshalb um einiges lebhafter zu. Seine Frau Andrea hat nach einem anfänglichen Schrecken über die neue Situation begonnen, sich vorzustellen in Abgeschiedenheit auf einer Alm zu leben.

Trotz dieser eigentlich angenehmen Vorstellung müsse man den Tag aber gut strukturieren, damit auch jedes Familienmitglied in Ruhe arbeiten kann und kein Streit entsteht. Mit einer gewissen Ordnung funktioniere der Alltag in der achtköpfigen Familie aber recht gut.

In der WG mit den Mitbewohnern

Die Wohngemeinschaft im Herzen Münchens bewohnt Korbinian Bauer schon seit längerem. Die drei Mitbewohner sind normalerweise viel unterwegs. Nun sind sie alle daheim und haben sich sogar auf fünf Bewohner vergrößert. Der Freund einer Mitbewohnerin, der sonst in Norditalien studiert, und die Freundin von Korbinian Bauer seien dazugestoßen.

Das Zuhause-Sein sieht in der WG aber bisher niemand als Problem an. Vielmehr versucht man dort, die Gelegenheit am Schopf zu packen und die Dinge zu erledigen, zu denen man sonst nicht kommt: aufräumen, ausmisten!

Die erste Bilanz in den drei sehr unterschiedlichen Wohngemeinschaften fällt also insgesamt recht positiv aus. Jeder versucht eben, sich auf seine Art mit der Situation zu arrangieren. (Nico Kellner)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Der Sankt Michaelsbund und sein Engel Corona - Pandemie