Zehn Jahre „Loyola Productions Munich“

„Das können wir auch“

Die Amerikaner waren ein bisschen schneller als wir“, gibt Pater Christof Wolf unumwunden zu. In den USA haben die Jesuiten bereits seit dem Jahr 2000 eine Filmproduktionsfirma. Das Münchner Pendant, die „Loyola Productions Munich“, hat Wolf sechs Jahre später gegründet. Somit besteht das Unternehmen genau zehn Jahre.

Pater Christof Wolf und Kameramann Itzik Yehezkeli (links) bei einem Dreh in Hiroshima (Bild: Loyola Productions Munich) © Loyola Productions Munich

München – „Während meines Theologie-Studiums war ich ein paar Mal in Kalifornien und habe dort Praktika gemacht“, schildert Wolf die Anfänge. „Da habe ich gedacht: Das können wir eigentlich auch.“

Rund achttausend Minuten Film sind seither entstanden – Image-Filme über kirchliche Hilfswerke wie Adveniat oder Renovabis ebenso wie Filme über philosophische und theologische Fragen. Allein auf dem firmeneigenen YouTube-Kanal lassen sich mehr als fünfhundert Clips abrufen: „Wir haben fast eine Million Views. Da müssen Sie schon eine Weile predigen, bis Sie so viele Leute erreichen“, meint Wolf schmunzelnd. Neben vielen kürzeren Streifen hat der Geistliche auch zwei längere Dokumentarfilme gedreht: 2008 einen spirituellen Film über Auschwitz und jetzt, pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum, einen Film über Hugo Makibi Enomiya-Lassalle, einen „Brückenbauer zwischen Zen und Christentum“, so der Untertitel.

Firmenname erinnert an Jesuiten-Gründer Ignatius

Ähnlich wie Ignatius von Loyola – daher der Firmenname – nach seiner Kriegsverwundung Heiligenlegenden las, beschäftigte sich Lassalle während des Ersten Weltkriegs im Lazarett mit der Biografie des Jesuiten-Gründers und beschloss, in diesen Orden einzutreten. Doch statt wie gewünscht nach Afrika wurde er als Missionar nach Japan gesandt. Auf der Suche nach dem Schlüssel zu diesem Land begann er Zen-Meditation zu praktizieren und schließlich zu lehren. Der Durchbruch im Westen gelang ihm mit einem Vortrag in Schloss Elmau 1967. Er wurde zum „Türöffner für Zen in Deutschland“, betont der Münchner Religionswissenschaftler und Zen- Meister Michael von Brück in dem zweistündigen Dokumentarfilm.

Vier Jahre haben Wolf und sein Team daran gearbeitet und sind dafür sogar nach Japan gereist. Die Finanzierung bestritten sie unter anderem mit Spenden. Diese fließen nun bereits wieder in den nächsten Film – über Jesuitenreduktionen in Lateinamerika. (Karin Hammermaier)

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