Erkennungszeichen für Pilger

Das hat die Muschel mit dem Jakobsweg zu tun

Die blaue Muschel weist den Pilgern auf dem Jakobsweg den rechten Weg. Doch warum ist das Wegzeichen eine Muschel? Die Antwort und was Benedikt XVI. mit der Muschel verbindet, lesen Sie hier:

Die Muschel ist das Symbol für Jakobspilger. (Bild: imago) © imago

Die Muschel ist das Symbol aller Jakobswegpilger. Die fächerförmig gerippte Schale wird an Rucksäcken oder Fahrradtaschen befestigt oder mit einer Schnur um den Hals getragen. Sie ziert Kilometersteine und Schilder, auf denen sie stilisiert in Gelb auf blauem Untergrund prangt. Pecten jacobaeus lautet ihr wissenschaftlicher Name.

In den Frühzeiten der Pilgerbewegung wurden die Muschelschalen im atlantiknahen Santiago de Compostela als Ankunftsnachweis ausgegeben und fungierten somit als Vorläufer der heutigen Pilgerurkunde. Im Mittelalter unterstrich der Codex Calixtinus die Bedeutung der Pilgermuschel, die einer Hand gleiche, die sich zur Verrichtung guter Werke öffne. Auch Benedikt XVI. trägt die Muschel in seinem Wappen - unter anderem als Sinnbild für das pilgernde Gottesvolk.

Die Legende des Heiligen Jakobus

Den Zusammenhang zwischen der Muschel und dem Heiligen Jakobus erhellt eine Episode aus der Überführungslegende, die nach seinem Martyrium im Heiligen Land einsetzt. Demnach lag der Leichnam des Apostels an Deck aufgebahrt und überstand ohne Fäulnis die siebentägige Bootspassage nach Galicien. Als das Schiff in den Meeresarm von Arousa einfuhr, feierte am Ufer eine Hochzeitsgesellschaft. Die Gäste umringten gerade den Bräutigam, der hoch zu Pferd saß. Plötzlich spitzte das Tier die Ohren, war mit wenigen Sätzen im Wasser und versank samt dem Mann in den Fluten. Wie durch ein Wunder kamen jedoch Ross und Reiter nach einiger Zeit aus den Fluten hervor. Beide waren über und über mit den Schalen großer Muscheln bedeckt, während das Apostelboot seine Fahrt in der Ferne fortsetzte. (KNA)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Pilgern: Der Weg ist das Ziel