Fronleichnam

Darum beten Katholiken ein "Stück Brot" an

Für Katholiken ist die "Oblate" mehr als ein Lebensmittel. An Fronleichnam steht sie Mittelpunkt.

Beim Feiern des Abendmahls wird für Katholiken Jesus in der Hostie lebendig. (Bild: fotolia_Magdalena Kucova) © fotolia_Magdalena Kucova

München – Am Donnerstag ist in Bayern ein Feiertag. Katholiken feiern an dem Tag "Fronleichnam". Der Begriff Fronleichnam kommt aus dem mittelhochdeutschen und bedeutet "Leib des Herrn". Die katholische Kirche feiert, dass Jesus leiblich in Wein und Brot gegenwärtig ist. Das geht zurück auf das letzte Abendmahl. Das feierte Jesus mit seinen Jüngern am Tag vor seinem Tod. Dem katholischen Glauben nach hat Jesus dabei seinen Jüngern sich selbst in der Gestalt des Brotes und des Weines übergeben. Er hat das Brot mit den Worten gebrochen: "Dies ist mein Leib" und den Kelch mit der Erklärung herum gereicht: "Dies ist mein Blut". [Mt 26,26-28;Mk 14,22-24;Lk 22,19f;1 Kor 11,23-26] Wenn katholische Christen im Gottesdienst das Abendmahl feiern, wie Jesus es auch mit seinen Jüngern getan hat, wird für sie Jesus, der Sohn Gottes, lebendig.

Das wahrscheinlich größte Fronleichnamsfest im Erzbistum ist in der Münchner Innenstadt. Zehntausende werden erwartet. Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx feiert den Gottesdienst um 9 Uhr auf dem Marienplatz. Dann geht die Prozession heuer, wegen der Baumaßnahmen für die neue S-Bahn-Stammstrecke, neue Wege.

Um den Leib Christi zu feiern, wird in einer festlich geschmückten Monstranz der Leib Christi in Form einer Hostie durch die Städte und Gemeinden getragen. Daran schließt sich dann eine Prozession von Gläubigen an. Besonders in Süddeutschland werden die Strecken mit Fahnen und Blumenteppichen geschmückt.

Im Jahr 1264 erklärte Papst Urban IV Fronleichnam zum kirchlichen Fest. 1317 wurde das Fest unter Papst Johannes XXII weltweit angeordnet. Es wird jedes Jahr am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten, gefeiert. Der Feiertag fällt immer zwischen den 21. Mai und den 24. Juni. (kas)