Eine chinesische Passion

Dai Sijie: Die lange Reise des Yong Sheng

Der in China geborene Dai Sijie hat in seinem neuen Roman das Leben seines Großvaters in Literatur verwandelt. Der war unter den ersten chinesischen Priestern im vorrevolutionären China, ein bewegtes Leben.

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Für dieses Romanprojekt, das weit mehr als die Nacherzählung eines ungewöhnlichen Lebenswegs bietet, kehrte Dai Sijie aus seiner Wahlheimat Frankreich nach China zurück. International bekannt wurde der Autor durch seinen Roman „Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“, in dem er das dörfliche Leben in China während der Kulturrevolution schildert und mit einer Liebegeschichte und der Liebe zur Literatur verquickt.

„Das Evangelium nach Yong Sheng“ heißt der französische Originaltitel übersetzt und er verrät das literarische Programm des Autors. Nach einer behutsamen Anbahnung gestaltet er das Leben seines Großvaters als Parallele zum Leben Jesu, nur eben angesiedelt in einem völlig anderen, einem chinesischen Universum. Ein gewagtes und lesenswertes Unterfangen.


Buchtipp

Daj Sijie: Die lange Reise des Yong Sheng

Piper Verlag, 432 S.

24 € inkl. MwSt.

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