München – Das Internationale Katholische Missionswerk missio München hat seinen Corona-Hilfsfonds auf 300.000 Euro aufgestockt. "Es ist beeindruckend und berührt mich, dass in einer Zeit eigener wirtschaftlicher Unsicherheit die Menschen hier in Deutschland an der Seite ihrer Mitmenschen in den ärmeren Ländern bleiben", sagte missio-Präsident Wolfgang Huber am Mittwoch in München. Das zeige, dass "in diesem globalen Schreckensszenario nicht gilt: Rette sich, wer kann". Für die Projektpartner in Afrika und Asien hatte die Organisation Ende März zunächst 50.000 Euro bereitgestellt und seine Unterstützer um weitere Mittel gebeten.
Die harten Quarantäne-Maßnahmen in vielen afrikanischen und asiatischen Ländern brächten gerade die Ärmsten um ihre Existenz, heißt es in der Mitteilung von missio. In vielen Fällen gehe es um das schlichte Überleben. So bewahrten Ordensleute im indischen Mumbai und im Großraum um die philippinische Hauptstadt Manila Tausende Familien durch Essensausgaben und Nahrungsmittelhilfen vor dem Hungertod.
Gerade die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig kirchliche Strukturen in diesen Weltregionen seien. "Die Kirche stellt nicht zuletzt auch eine Gegenkraft dar zu Regierungen, die den in der Corona-Krise entstandenen Machtzuwachs gegen die Menschen einsetzen wie auf den Philippinen", fügte Huber hinzu. "Da wird der Notstand zum Vorwand für Schikane."
In seinen Projektländern fördert missio München nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten Gesundheitsstationen, die Ausbildung von Pflegepersonal und den Bau von Krankenhäusern. (kna)