Corona-Pandemie

Caritas fordert Öffnung der Kitas

Insbesondere für benachteilige Kinder sei eine noch längere Schließung problematisch, erklärte Vorständin Gabriele Stark-Angermeier. Aber es gäbe auch Schritte in die richtige Richtung.

Gerade für Alleinerziehende seien Heimarbeit, -unterricht und -betreuung ein Kraftakt. © monropic - adobe.stock

München – Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising hält die von der Regierung geplanten Corona-Lockerungen mit Blick auf Kinder und Familien für unzureichend. Die Vorständin Gabriele Stark-Angermeier forderte am Donnerstag in München, analog zu Schulen auch für Kindertageseinrichtungen schrittweise den regulären Betrieb wiederaufzunehmen. "Wir können damit nicht bis nach den Sommerferien warten", so Stark-Angermeier. "Ein halbes Jahr Schließzeit wäre unmöglich. Das wäre eine zu einfache Lösung, die dann wieder hauptsächlich von den Müttern geschultert werden müsste." Schon jetzt nähmen häusliche Gewalt und Gewalt gegen Kinder zu.

Besonders benachteiligte Kinder sind betroffen

Stark-Angermeier verwies auf Kinder aus schwierigen oder benachteiligten Familienverhältnissen. Diese würden normalerweise über die Kitas gefördert, behütet und geschützt. Der Bedarf danach wachse im Übrigen, die Beratungen in der Kinder-, Jugend-, Familien- und Behindertenhilfe der Caritas stiegen an. Auch gebe es vermehrt Aufträge der Jugendämter, Kinder wegen Kindeswohlgefährdung außerhalb ihrer Familien unterzubringen und zu betreuen.

Die Ankündigung, die Notbetreuung in den Kitas auszuweiten, nannte Stark-Angermeier einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Gerade für Alleinerziehende seien Heimarbeit, -unterricht und -betreuung ein Kraftakt. "Für diese Zielgruppe brauchen wir dringend eine Entlastung." (kna)

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