Ostern zuhause

Care-Paket für Erstkommunionskinder

Die großen Feste zur Erstkommunion fallen erstmal ins Wasser. In St. Quirin und St. Michael hat man sich deshalb etwas ausgedacht.

 

© SMB/sschmid

München – An der Haustüre klingelt es gerade nicht besonders oft. Umso größer ist die Überraschung für die achtjährige Linnea, als es läutet und vor der Haustür ein dicker Umschlag liegt. Adressiert an ihre Familie. Darin eine Kerze, viele bunte Wachsplättchen, Texte und Bilder zu allen Kar- und Ostertagen, Liedvorschläge, Ausmalbildchen und ein paar Palmzweige und Buchs. Ein Osterpaket von der Pfarrei.

Die Idee dazu hatte Eko-Organisatorin Angela Niedhammer. „Die Kar- und Ostertage sind so wichtig für unseren Glauben und ein großer Bestandteil der Erstkommunion-Vorbereitung. All das können aber, jetzt wo es keine Gottesdienste gibt, die Erstkommunionkinder nicht erleben. Da kam mir der Gedanke, dass wir ihnen ein kleines Osterpaket machen – aber nicht mit Schokolade, sondern eben mit allem rund um die Kar- und Ostertage.“

Ein bisschen Normalität

Ein paar Palmzweige und Buchs für den Palmsonntag. Dazu, wie zu allen Kar- und Ostertagen, kurze, kindgerechte Texte und eine Erklärung, wie der Gottesdienst abläuft und auch selbstgestaltete Ausmalbildchen. „So können die Kommunionkinder mit ihren Familien zusammensitzen, lesen, malen, singen und basteln und ein bisschen spüren, wie diese Tage normalerweise ablaufen“, erklärt Angela Niedhammer. Dann eine Kerze, die Linnea und die anderen Erstkommunion-Kinder, mit beiliegenden Wachsplatten gestalten können. Vorlagen dazu liegen bei, genauso wie die Erklärung der Symbole.

Das war für Angela Niedhammer alles sehr viel Arbeit. 62 Kommunionkinder hat der Pfarrverband Sankt Quirin-Sankt Michael in diesem Jahr – das heißt 62 mal ein rotes Wachstäfelchen schneiden, 62 mal ein goldenes und so weiter. „Aber es soll jedes Kind zumindest einmal in seinem Leben eine Osterkerze gestaltet haben. Normalerweise machen wir das gemeinsam mit den Kindern in der Versöhnungsnacht. Aber da es die nun nicht gibt, kann zumindest ein jedes Kind zuhause diese wichtige Kerze basteln“, erklärt sie. 

Hoffnung aufs Weitermachen

Linnea und die anderen Kommunionkinder freuen sich sehr. Die Achtjährige meint: „Es ist schon ein bisschen traurig, dass die Kommunion erstmal ausfällt und wir noch gar nicht wissen, wann sie überhaupt stattfinden kann. Aber es ist schon schön, dass wir jetzt so ein Osterpaket bekommen haben.“ Das Mädchen hofft, dass es bald weitergehen kann mit der Eko-Vorbereitung, genau wie Leiterin Angela Niedhammer: „Ich sehne mich nach dem Tag, an dem es weitergeht. Es ist schön so ein Paket zu machen, aber es ist doch etwas ganz Anderes, wenn man den Kindern reden kann, ihre Fragen hört und sie erlebt. Das alles können wir hoffentlich nachholen. Aber Ostern können wir nicht im Juni, Juli oder Herbst nachholen – das ist einfach jetzt“, erklärt sie ein bisschen wehmütig.

Die Autorin
Stefanie Schmid
Radio-Redaktion
s.schmid@michaelsbund.de