Ehrenamtliches Engagement

Landjugend als Botschafter für Fairtrade

Gerechte Bedingungen im globalen Handel – so lautet die Botschaft von Fairtrade. Diese vertreten jetzt auch junge, eigens dafür ausgebildete Menschen: die FairActivists.

Sommercamp der FairActivists © verenafotografiert

München – Ein rundes Logo, drei geschwungenen Wellen in grün, blau, und schwarz – und ein kleiner schwarzer Kreis darin. Das Siegel von Fairtrade. Unverkennbar prangt es auf Kakao, Orangen oder Reis in den Supermärkten. Es soll garantieren, dass die Lebensmittel kontrolliert angebaut und die Erzeuger dafür gerecht bezahlt wurden.

Sicherheit in der Lieferkette

Für Franz Wacker von der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) ein wichtiges Thema: „Wenn wir uns beim Einkaufen zwischen Schokolade für 80 Cent oder 2,50 Euro entscheiden können, dann kaufen wir eher die für 80 Cent – weil sie ja günstiger ist. Aber was da an Kinderarbeit und Sklaverei drinsteckt, sehen sehr wenige.“ Umso wichtiger findet er es, dass Fairtrade darauf aufmerksam macht und durch die Siegel Sicherheit in der Lieferkette gewährleistet. 

Und der 22-Jährige macht auch selbst darauf aufmerksam – in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als FairActivist. Er ist einer von rund 20 jungen Botschaftern für den fairen Handel, die Fairtrade Deutschland 2021 ausgebildet hat. Ihr Aufgabe: Die Werte von Fairtrade nach außen zu tragen und gleichzeitig im Inneren an neuen Ideen zu arbeiten.

Vielseitige Ausbildung 

Ausgebildet wurden sie dafür von Fairtrade Deutschland. Neben verschiedenen Workshops beispielsweise zu Themen wie Umwelt oder Advocacy-Arbeit fand im September ein großes Camp mit allen Botschaftern statt. „Wir durften sogar Menschen aus dem globalen Süden kennenlernen“, erzählt Rebekka Hettrich, die sich ebenfalls ehrenamtlich in der Katholischen Landjugend und als FairActivist engagiert. 

Einsatz für Menschen im globalen Süden

Über die KLJB hat sie von den FairActivists erfahren und sich auch direkt beworben. Denn ihr ist es ein Anliegen, dass die Menschen im globalen Süden „von dem leben können, was sie anbauen.“ Gerechtigkeit und Wertschätzung, darum geht es ihr. Und die 28-Jährige möchte den Gedanken des fairen Handels in ihrer Umgebung bekannt machen, weil sie es sinnvoll findet, „für etwas Geld auszugeben, das gut produziert wurde“.

Öffentlichkeitsarbeit auf Instagram und Faire Frühstücke

Um diese Botschaft zu vermitteln, berichten die FairActivists regelmäßig auf Instagram von ihrer Arbeit. Sie organisieren beispielsweise Faire Frühstücke – kurz vor der Bundestagswahl 2021 auch mit vielen lokalen Politikern und sogar den beiden Kandidaten und der Kandidatin für den Kanzlerposten. Die Würzburgerin Rebekka Hettrich hat in der Katholischen Landjugend auch ein Fairtrade-Tasting auf die Beine gestellt. 

FairActivists erwirken auch Veränderungen im Kleinen

Aber es reicht auch schon, die Idee des fairen Handels bei Freunden und Bekannten zu verbreiten: „Wir vertreten Fairtrade überall, wo wir unterwegs sind, in unseren Orten, an der Uni oder der Arbeitsstelle“, erklärt Rebekka Hettrich. Und Franz Wacker erzählt aus seinem Freundeskreis: „Ich habe das sehr provokativ ausprobiert und habe jede Chance genutzt, meine Freunde flapsig von der Seite anzusprechen, wenn es keine Fairtrade-Produkte waren.“ Es habe dann nicht lange gedauert, bis diese Fotos vom Einkaufen mit fair gehandelten Produkten geschickt haben. Alle versehen mit dem Siegel in grün, blau und schwarz. (Hannah Wastlhuber, Volontärin)