Angeklagter schuldunfähig

Bombenanschlag auf Frauenkloster geplant

Mit im Keller selbstgebastelten Rohrbomben sollte der Anschlag auf das Frauenkloster Chiemsee verübt werden. Die Ordensfrauen vor Ort bekamen davon nichts mit.

Die Benediktinerinnen-Abtei Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee, wo der Anschlag stattfinden sollte. © IMAGO / imagebroker

Traunstein - Ein 44-Jähriger wollte mit selbstgebastelten Rohrbomben einen Anschlag auf Kloster Frauenchiemsee verüben - und kommt wegen Schuldunfähigkeit mit Bewährungsauflagen davon. Bei der Verhandlung vor dem Landgericht Traunstein zeigte sich laut übereinstimmenden Medienberichten, dass der Angeklagte Wahnvorstellungen hatte. Zum Tatzeitpunkt im Mai 2022 habe er unter starkem Stress und Schlafstörungen gelitten und Cannabis konsumiert.

Das Gericht ordnete eine Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte. Diese Maßregel sei jedoch unter einigen Auflagen zur Bewährung ausgesetzt worden. Eine davon sei, dass er eine ambulante Therapie absolvieren müsse. Das Urteil ist rechtskräftig.

Explosives Material im Keller

Den Berichten zufolge bemerkte seine Ehefrau das Hantieren ihres Mannes mit dem explosiven Material im Keller und verständigte die Polizei. Der Mann habe sich im Prozess einsichtig gezeigt und das am Montag ergangene Urteil angenommen, ebenso die Staatsanwaltschaft, hieß es.

Im Kloster auf der Fraueninsel im Chiemsee leben seit mehr als 1.200 Jahren Benediktinerinnen. Derzeit gehören 15 Ordensfrauen dem Konvent an. Die Nonnen bekamen nach eigenen Angaben weder von den Anschlagsplänen und den Ermittlungen noch von dem Prozess etwas mit. (KNA)