Mariä Himmelfahrt

Blumen, Kräuter und Maria

Was hat die Gottesmutter mit Pfingstrosen, Marienblatt und Königskerze zu tun? Im Blumen-und Kräutergarten im Kloster Gars ist die Antwort zu finden.

Der Klostergarten in Gars (Archivbild) © Huckemeyer

Gars am Inn – Ein Kleinod umschlossen von Klostermauern – das ist der Blumen- und Kräutergarten im Kloster Gars. Mindestens einmal am Tag schaut Martin Schechtl aus der Klostergärtnerei hier vorbei. Denn die Schönheit will gepflegt werden, damit ihr Unkraut und Schnecken nichts anhaben können. Aufgeteilt in vier Ringe blüht es in allen Farben, duftet es in allen Geschmacksvariationen. Zitronenmelisse, Schokominze oder Salbei – hier fehlt nichts, was das Herz des Kräuterfreundes höherschlagen lässt. „200 Kräuter haben wir hier angepflanzt“, erzählt Martin Schechtl, der seit 25 Jahren in der Klostergärtnerei arbeitet.

Schönheit und Makellosigkeit

Dass ein Ring sogar nach der Gottesmutter Maria benannt ist erklärt der Gartenexperte so. „Es sind lauter Pflanzen drin, die auf Maria hindeuten. So wird die Gottesmutter häufig Rose ohne Dornen genannt – also mit der Pfingstrose verglichen. Auch die Madonnenlilie, die ein Zeichen für Reinheit und Unschuld ist, wird für einen Vergleich zur Gottesmutter gerne herangezogen, ob im Gebet oder im Lied.“ So wie die Schönheit und Makellosigkeit der Gottesmutter in den Blumen ihren Ausdruck findet, hat Maria aber auch einen Bezug zu den Kräutern. „Maria ist die Fürsprecherin der Frauen, wird angerufen bei Krankheit und Leid“, erklärt Schechtl. „Daher stehen die Kräuter mit ihr in enger Verbindung, da sie heilen und Linderung verschaffen.“

Kräuterbuschen binden

Gestützt wird die Verbindung von Maria zu Kräutern und Blumen durch die Legende, dass bei Vorfinden des leeren Grabes der Gottesmutter ein Duft aus Blumen und Kräutern die Luft erfüllte. Somit werden am Hochfest Mariä Himmelfahrt Kräuterbuschen gebunden, die für Gesundheit und Schutz vor Unheil heute noch in vielen Häusern im Herrgotts-Winkel aufgehängt werden oder ans Vieh im Stall verfüttert. „Welche und wieviel Kräuter in solch einen Buschen hineinmüssen, das ist regional unterschiedlich“, sagt der Gärtner. „Ein absolutes Muss in der Mitte aber ist die Königskerze, die auch Frauenzepter genannt wird.“ Mit der Vielfalt an Kräutern, die im Kloster Gars blüht, ist man auf jeden Fall bestens gerüstet für das Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August. (Maria Greckl)