Treffen in Vierzehnheiligen

Bischöfe verurteilen russischen Krieg gegen die Ukraine

Die deutschen Bischöfe befassen sich in den nächsten Tagen mit dem Ukraine-Krieg und den Folgen. Mit einem Friedensgebet begann die Frühjahrsvollversammlung.

Die deutschen Bischöfe haben beim Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrsvollversammlung in Vierzehnheiligen gemeinsam für den Frieden in der Ukraine gebetet. © KNA

Mit einem eindringlichen Appell für Frieden und einer scharfen Verurteilung des russischen Angriffskriegs hat am Montag die Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe in Deutschland begonnen. Deren Vorsitzender, Bischof Georg Bätzing, sagte beim Eröffnungsgottesdienst im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen, "die russische Aggression kennt offenbar keinen Halt". Die Lage in dem osteuropäischen Land ist ein Schwerpunkt des viertägigen Treffens. Gemeinsam mit Experten wollen die Bischöfe darüber beraten. Dabei geht es vor allem um Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine.

Bätzing: Überfall auf Ukraine sei Verrat am Frieden

Bätzing sprach zu Beginn des Gottesdienstes von einem "völkerrechtswidrigen Verbrechen" und einer "perfiden Kriegsführung aus Moskau". Dieser ungerechte Krieg lege "die hässliche Fratze autokratischer Macht frei". Der russische Überfall auf die Ukraine sei ein Verrat am Frieden, so der Limburger Bischof. Freie Menschen würden in ihrer Würde und in ihrem Selbstbestimmungsrecht missachtet.

Deutsche Bischofskonferenz


Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eine der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Die Konferenz mit Sitz in Bonn dient der Förderung gemeinsamer Aufgaben, der Beratung und der Koordinierung der Arbeit. Sie gibt Richtlinien vor und pflegt Verbindungen zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Organ ist die jeweils im Frühjahr und Herbst tagende Vollversammlung. (kna)

Friedensgebet in der Wallfahrtsbasilika

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende würdigte die vielen Friedensgebete und Friedensinitiativen in Deutschland. "Und diese gläubige Solidarität im Gebet wird weitergehen, bis das Grauen dieses Krieges überwunden ist." Hier reihe sich auch das Friedensgebet der Bischöfe ein, das Bätzing eigens verfasste. Er sprach es zu Beginn des Gottesdienstes gemeinsam mit dem Apostolischen Exarch für die Ukrainer, Bischof Bohdan Dzyurakh, vor dem Gnadenaltar in der Wallfahrtsbasilika.

Ukraine-Krieg ist Thema der Bischofskonferenz

In den kommenden Tagen wollen die Bischöfe über den Krieg sowie die Folgen und möglichen Hilfen beraten. Am Mittwoch wird es eine eigene Pressekonferenz mit dem für Weltkirche zuständigen Augsburger Bischof Bertram Meier geben. Eingeladen ist zudem der langjährige Chef der ukrainischen Caritas, Andrij Waskowycz. Er leitet das Büro für die Koordinierung humanitärer Initiativen des Weltkongresses der Ukrainer. Ferner kommen Thomas Schwartz vom kirchlichen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis und der Münsteraner Professor Heinz-Günther Stobbe nach Vierzehnheiligen. Stobbe ist Moderator für den Arbeitsbereich Frieden der Deutschen Kommission Justitia et Pax. (kna)

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sorgt für Verzweiflung und Ratlosigkeit. Umso wichtiger ist es jetzt, die Lage nicht zu ignorieren, sondern sich darüber zu informieren beziehungsweise auch mit Kindern über den Krieg zu sprechen.  Im "Ukraine-Special" des katholischen Medienhauses Sankt Michaelsbund finden Sie Buchempfehlungen rund um den Krieg in der Ukraine.