Nach einer Tagesetappe von 100 Kilometern trafen die Radpilger in Bozen ein. Dort wartete der Bischof der Diözese Bozen-Brixen, Ivo Muser, gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, auf die Wallfahrer. Bei der Pilgertour geht es um mehr Aufmerksamkeit und eine bessere Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Kardinal Reinhard Marx zeigte sich sichtlich begeistert von dem Vorhaben der Gruppe und bedankte sich bei ihnen: „Danke für den Dienst, den sie damit der Kirche und der Gesellschaft erweisen. Ihr alle helft mit, dass nicht vergessen wird.“ Er könne es immer noch nicht begreifen, dass es innerhalb der Kirche zu einer solchen Vielzahl an Übergriffen gekommen ist.
Mehr Aufmerksamkeit für Betroffene eingefordert
Für Bischof Ivo Muser war die Begegnung ein Zeichen, dass an der Aufarbeitung und den Vorhaben festzuhalten sei. Er wünscht sich, dass hingeschaut wird, es zu einer Mentalitätsveränderung kommt und den Betroffenen Gehör verschafft wird. In erster Linie müsse den Betroffenen mehr Aufmerksamkeit eingeräumt werden: „Ich hoffe, dass wir gemeinsam aufbrechen, dass wir uns als Kirche solidarisch mit jenen erklären, die uns von ihren Wunden erzählen,“ so Muser. Es müsse hingeschaut werden und dürfe nicht zu Tagesordnung übergegangen werden. Neben Kardinal Reinhard Marx und Bischof Ivo Muser begrüßten auch der Bürger- und Vizebürgermeister der Stadt Bozen die Radfahrer.