Sommerrätsel Münchner Kirchenzeitung

Benediktiner und Bistumsgründer

Wann genau das Bistum Eichstätt gegründet wurde, ist unklar. An seinem Anfang steht aber sicher der Bischof, den wir in dieser Folge des Sommerrätsels ?suchen. Bis zum ersten Oberhirten von Eichstätt war es für ihn allerdings ein weiter Weg.

Ein besonderer Ordensmann wacht über die Diözese Eichstätt (Bild: Fotolia) © Fotolia

Um 700 wird der heutige Bistumspatron in Südengland als eines von fünf Kindern geboren. Die ebenfalls berühmten Geschwister heißen Wunibald und Walburga. Sein eigener Name fügt sich in diese Reihe hervorragend ein. Mit etwa zwanzig Jahren beginnt sein Leben als „Kosmopolit“, als solchen bezeichnet ihn der heutige Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke. Auf eine Pilgerfahrt nach Rom folgt eine ins Heilige Land, danach lässt er sich 727 als Einsiedler in Konstantinopel nieder. Nach nur zwei Jahren führt ihn seine Reise weiter nach Italien in das Ursprungskloster der Benediktiner. In Montecassino hilft er beim Wiederaufbau der zerstörten Abtei und wirkt als Pförtner, nach Meinung von Bischof Hanke eine bemerkenswerte Tatsache: „Nicht jeder kann Pförtner werden! Nur einer, der es versteht, Auskunft zu geben, der Geduld hat – der es vermag, in den Fremden Christus zu sehen.“

Zehn Jahre vergehen, dann erwartet den gesuchten Bistumspatron eine neue Mission. Papst Gregor III. sendet ihn nach Germanien. Seine Reaktion beeindruckt noch heute: „Wo immer du mich hinsendest, dorthin will ich gehen, und wäre es das Ende der Welt.“ Es ist schließlich der heilige Bonifatius, der ihn beauftragt, nach Eichstätt zu gehen, möglicherweise sind die beiden sogar verwandt. Keine leichte Aufgabe, denn auf dem Gebiet gibt es zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Strukturen. Aber mithilfe seiner Geschwister gelingt es dem fleißigen Ordensmann, das Bistum aufzubauen. Die bewegte Lebensgeschichte macht deutlich, was Bischof Hanke auf den Punkt bringt: „Er hat sich nicht in eine geistliche Wagenburg eingeigelt.“

Bewegt geht es auch bei der alljährlichen Festwoche anlässlich des Gedenktags des Bistumsgründers Anfang Juli zu. Laut Bischof Hanke leistet sie einen Beitrag dazu, den missionarischen Eifer des Heiligen in die Herzen der Menschen von heute zu übertragen. Die Freude des Evangeliums soll spürbar werden, „in der Begegnung mit Gott und untereinander, im Dom und im Festzelt“.

Den Bischof selbst verbindet eine andauernde persönliche Begegnung mit dem Heiligen. Wenn er im Dom auf dem Bischofsstuhl sitzt, blickt er geradewegs auf die Statue des ersten Eichstätter Oberhirten, die 1514 von Loy Hering aus Jurakalkstein gemeißelt wurde: „Das ist immer neu ein bewegender Moment.“

Im Mittelalter wurde der gesuchte Heilige allerdings beinahe von seiner Schwester Walburga verdrängt, die neben ihm als Patronin des Bistums gilt. Ihr, die nach dem Tod des Bruders Wunibald die Leitung des familien- eigenen Klosters übernommen hatte, wurde ein florierender Kult zuteil. Und auch heute gewinnt sie wieder an Popularität. „Walburga steht für Einkehr, Begegnung, Sammlung. Diese Botschaft ist in unserer modernen Pastoral sehr aktuell“, resümiert Bischof Hanke. Theresia Lipp

Wenn Sie noch nicht sicher sind, wie der gesuchte Patron des Bistums Eichstätt heißt, empfehlen wir Ihnen unser Video, oder Sie schalten am Dienstag, 19. Juli, um 10.20, 16.20 oder 19.20 Uhr das Münchner Kirchenradio ein.

Der Einsendeschluss für die dritte Folge ist Donnerstag, 28. Juli (Poststempel).

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