missio München startet Weltmissionsmonat

Bayerische Diözesen bekommen Besuch aus Tansania

Offiziell beginnt der Weltmissionsmonat erst am 11. Oktober mit einem Gottesdienst in Dresden. missio München hat seine Kampagne, bei der dieses Jahr Tansania im Mittelpunkt steht, jetzt schon gestartet. Von dort kommt eine ehemalige Lehrerin nach Deutschland, um über ihr Engagement für Frauen zuberichten.

missio München setzt sich in Tansania für Bildung ein, um so gegen "menschenunwürdige Traditionen" wie Verstümmelung vorzugehen. (Bild: imago/imagebroker) © imago/imagebroker

München – Das Internationale Katholische Missionswerk missio München hat seine Kampagne zum Monat der Weltmission in Bayern gestartet. Bei einem Gottesdienst wurden am Dienstag in München mehrere Projektpartner aus Tansania in die sieben bayerischen Diözesen und ins Bistum Speyer entsandt. Zwei Bischöfe, zwei Ordensleute und eine Frauenrechtlerin werden dort in den nächsten drei Wochen in Schulen, Gottesdiensten und Pfarrgemeinden über ihre Arbeit berichten. Die Termine zu den Veranstaltungen finden Sie hier. Zum "Sonntag der Weltmission" endet die Aktion am 25. Oktober mit einem Festgottesdienst im Eichstätter Dom.

Mehr als 100 Projekte in Tansania durch missio gefördert

Missio München förderte nach den Worten seines Präsidenten Wolfgang Huber von 2013 bis 2015 in Tansania 113 Projekte mit einem Volumen von über 1,8 Millionen Euro. Mit dem Geld sei unter anderem der Kampf für Frauenrechte unterstützt worden. Genitalverstümmelung und Zwangsheirat seien in dem afrikanischen Land nach wie vor verbreitet. Weiter werde der Aufbau von Schulen gefördert sowie Stämmen wie etwa den Massai geholfen, den Sprung zwischen Tradition und Moderne zu bewältigen. Aufgrund der hohen Zahl von HIV-Infektionen flößen auch weiter Mittel in das Gesundheitssystem.

"Mama Regina" kümmert sich um geflohene Frauen

Die ehemalige Lehrerin Regina Andrea Mukama (65) wird über ihr Engagement gegen Polygamie, häusliche Gewalt und Genitalverstümmelung von Mädchen berichten. Am Viktoriasee hat sie mit Hilfe von missio ein Schutzhaus für 24 junge Frauen errichtet, die vor der Beschneidung ihres Geschlechtsorgans geflohen sind. Jedes Jahr zur Hauptzeit des Rituals im Dezember richtet die katholische Kirche "Rescue Camps" ein, in denen mehr als 600 Mädchen und Frauen Schutz vor ihrer Verstümmelung finden

Die bis in Regierungskreise hinein als "Mama Regina" bekannte Aktivistin ist selbst Mutter von sechs Kindern. Nach dem Tod ihres Mannes weigerte sie sich eine Zwangsheirat mit ihrem Schwager einzugehen. Stattdessen fing sie an, sich für Frauenrechte zu engagieren. Die Aktivistin wird von ihrem Diözesanbischof Michael Msonganzila (59) aus Musoma begleitet. Msonganzila sagt, die weibliche Beschneidung, an der vor allem das Volk der Kuriya im Nordosten Tansanias festhält, sei mit den Menschenrechten unvereinbar. In Bildung sieht er das beste Mittel gegen solch "menschenunwürdige Traditionen". (kna/mf)